Abstract (deu)
Vielfältige Untersuchungen können belegen, dass komplexe (spezifische) Vorläuferfähigkeiten in den Bereichen Mathematik und Sprache im Vorschulalter Entwicklungsprozesse darstellen, welche zentral für das Thema Schulfähigkeit scheinen und gleichzeitig den Schulerfolg von Kindern in genannten Fächern prognostizieren und – bei guter Entwicklung dieser – begünstigen können. Mit dem Hintergrund, dass der Schuleintritt ein normatives, jedoch kritisches Lebensereignis darstellt, welches es für Kinder zu meistern gilt und allgemeiner, im bildungspolitischen Sinn, Bildungsprozesse essenziell für jeden individuellen Lebensweg in der heutigen Gesellschaft sind, ist eine Diagnostik und Förderung dieser Vorläuferfähigkeiten in einem psychologisch orientierten Rahmen naheliegend. Es bietet sich bezüglich der Ökonomie der Testung und der entwicklungspsychologischen Bandbreite des Begriffs „Schulfähigkeit“ an, in der psychologischen Praxis ein allgemeines Entwicklungsdiagnostikum für eine solche Fragestellung zu verwenden. Dahingehend wurde in vorliegender Arbeit untersucht, ob das allgemeine Entwicklungstestverfahren, der Wiener Entwicklungstest, mathematische und allgemeinsprachliche Vorläuferfähigkeiten valide erfassen kann, wie es sein Gegenüber, der prognostisch valide Würzburger Vorschultest, in einer umfangreicheren Weise tut. Es konnte mit sehr hohen Übereinstimmungen bestätigt werden, dass die interessierenden Subtests denen des Würzburger Vorschultests gleichkommen. Für einen Einsatz in der Praxis soll in weiterer Folge die Prognosefähigkeit der relevanten Subtests in einem längsschnittlichen Design untersucht werden.