Abstract (deu)
In Anbetracht der derzeit in westlichen Ländern wachsenden Diversität ist es wichtig, diese auch in der psychologischen Forschung widerzuspiegeln. Da Flüchtlingskinder eine Ri-sikogruppe in Bezug auf deren Entwicklung sowie Bildungsverlauf darstellen, soll im Rahmen vorliegender Arbeit ein Beitrag dazu geleistet werden, diese auch bei unzureichenden Sprach-kenntnissen anhand von Entwicklungsdiagnostik einzuschätzen. Dadurch soll dieser Zielgrup-pe der Zugang zu möglichst adäquaten Interventionen und Förderungen erleichtert werden. Daher wurden im Rahmen dieser Studie nonverbale Instruktionen für sieben Subtests des Wiener Entwicklungstests entwickelt und Flüchtlingskindern aus unterschiedlichen Betreu-ungskontexten vorgegeben, um deren Durchführbarkeit und mögliche Gruppenunterschiede zu testen. Zum einen einer Gruppe von Kindern mit Erfahrung in einem Betreuungsprojekt der Caritas Oberösterreich und zum anderen einer Gruppe ohne dieser. Bei der Auswertung wur-den nicht nur diese beiden Gruppen miteinander verglichen, sondern diese jeweils einzeln so-wie auch die Gesamtstichprobe in Relation mit der Normstichprobe gesetzt. Ebenso wurden die deskriptive Analyse und die testbegleitende Verhaltensbeobachtung mit einbezogen. Die Ergebnisse sprachen für eine prinzipielle Durchführbarkeit der nonverbalen Subtests sowie einer guten Vergleichbarkeit der verschiedenen Gruppen und umfassen wichtige Implikatio-nen für weitere Forschungen zu diesem Thema. Diese Studie unterstreicht den großen Wert von Betreuungsprojekten für Flüchtlingskinder sowie von Forschungen, welche ansonsten schwer zugängliche Zielgruppen miteinbeziehen.