Abstract (deu)
Bis dato gab es keine deutschsprachigen Studien, die sich mit dem beruflichen Erfolg von PsychotherapeutInnen auseinandergesetzt haben. Über den beruflichen Werdegang der AbsolventInnen des Universitätslehrganges Psychotherapeutisches Propädeutikum wurde ebenfalls bisher nichts publiziert. Auf Grund dessen verfolgt diese Arbeit als Ziel die Klärung einiger Fragestellungen, die sich um den beruflichen Werdegang, das Einkommen, die Zufriedenheit, den Stundensatz, den ökonomischen Nutzen der Psychotherapieausbildung u.v.m. drehen. Den theoretischen Hintergrund bildet dabei die Kapitaltheorie. Für diese Untersuchung wurde ein Fragebogen entwickelt, der von den ehemaligen TeilnehmerInnen des Psychotherapeutischen Propädeutikums der Universität Wien zu beantworten war. Insgesamt nahmen 442 Personen an der Querschnittserhebung teil. Dabei zeigte sich, dass in etwa drei Viertel, der an der Erhebung teilnehmenden AbsolventInnen, die psychotherapeutische Ausbildung abschließen bzw. abgeschlossen haben. PsychotherapeutInnen, von denen beinahe alle AkademikerInnen sind, wiesen ferner ein etwas geringeres Einkommen auf, als die durchschnittlichen AkademikerInnen in Österreich. Außerdem zeigte sich, dass das Einkommen der psychotherapeutisch tätigen Männer zwischen 40 % bis 60 % über dem der Frauen liegt. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass der Abschluss des propädeutischen Lehrgangs wohl eher weniger mit finanziellen, denn mit persönlichen Vorteilen einhergeht. Ähnliches lässt sich für das Berufsfeld Psychotherapie feststellen, wobei der ökonomische Nutzen abhängig vom Quellberuf oder auch von der Geschlechtszugehörigkeit variieren kann.