Title (deu)
Charakterisierung von Endotoxin-Aggregaten in Hinblick auf die Zitratantikoagulation
Author
Jasmine Sadler
Advisor
Franz Gabor
Assessor
Franz Gabor
Abstract (deu)
Zitrat hat auf zahlreiche metabolische Prozesse Einflüsse, wie die Bildung von Chelatkomplexen mit Ca2+ und Mg2+ im Blut. Im Gerinnungssystem kann Zitrat durch den Entzug von Kalzium die plasmatische Gerinnungskaskade beeinflussen, die durch das Fehlen von Ca2+ nicht ablaufen kann. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Zitrat eine Wirkung auf die Endotoxin-Aktivität im Plasma besitzt. Durch Zugabe von Zitrat vor und nach Lipopolysaccharid (LPS) Zugabe kann die Aktivität stark verringert werden. Grund dafür könnte eine Maskierung der Endotoxine durch verschiedenste Proteine im Plasma sein. Im Vollblut ist ein Anhaften der Endotoxine an Blutzellen auszuschließen. In Messungen mit FITC-markiertem LPS kann festgestellt werden, dass Erythrozyten, PBMCs und Thrombozyten Lipopolysaccharide nicht dauerhaft binden können. Die Zeit der Inkubation von LPS mit Vollblut vor der Zitratzugabe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zytokinausschüttung. Je länger LPS mit den Leukozyten interagieren kann, desto weniger Reduktion der Zytokinausschüttung erfolgt. Ist der Prozess der Zytokinausschüttung erst in Gang gesetzt, hat Zitrat wenig Auswirkung auf die weitere Ausschüttung. Weiters ist zu beobachten, dass die Endotoxin-Aktivität im Plasma mit der Inkubationszeit abnimmt. Eine Rekalzifizierung des LPS-gespikten Zitratbluts bewirkt keinen erneuten Anstieg der reduzierten Endotoxin-Aktivität. Eine erhöhte Ausschüttung von Zytokinen nach erfolgter Rekalzifizierung ist nicht eindeutig. Im Gegensatz zu Zitrat kann Heparin die Endotoxin-Aktivität in Plasma und Serum erhöhen. Ab 1 IU/ml Heparin ist sowohl die Aktivität der Endotoxine, als auch die Zytokinausschüttung erhöht. Ebenfalls konnte die plasmatische Gerinnung durch unterschiedliche Konzentrationen an LPS beeinflusst werden. Bereits ab 10 ng/ml LPS konnte die plasmatische Gerinnung spenderabhänigig beschleunigt werden. Eine Bindung von LPS an einen Plasmaklot und an Kryopräzipitat konnte nicht gezeigt werden. Der ESP(TM)-Kit konnte in seiner Funktion zu Erhöhung der Wiederfindung von Endotoxinen im Zitratplasma nicht überzeugen. Herkömmliches Zitratplasma zeigt eine höhere Wiederfindung als die enzymatisch abgebauten Proben. LPS zeigt in wässrigen Lösungen keine Verringerung der Aggregatgröße durch Zitrat. Es kann gezeigt werden, dass die stabilste Aggregatgröße von LPS in wässrigen Lösungen bei ca. 100 nm liegt und Filter ≤100 kDa nicht durchdringen kann.
Keywords (deu)
LPSLipopolysaccharideZitratantikoagulation
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
76 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
78
Study plan
Diplomstudium Pharmazie
[UA]
[449]
Association (deu)
Title (deu)
Charakterisierung von Endotoxin-Aggregaten in Hinblick auf die Zitratantikoagulation
Author
Jasmine Sadler
Abstract (deu)
Zitrat hat auf zahlreiche metabolische Prozesse Einflüsse, wie die Bildung von Chelatkomplexen mit Ca2+ und Mg2+ im Blut. Im Gerinnungssystem kann Zitrat durch den Entzug von Kalzium die plasmatische Gerinnungskaskade beeinflussen, die durch das Fehlen von Ca2+ nicht ablaufen kann. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Zitrat eine Wirkung auf die Endotoxin-Aktivität im Plasma besitzt. Durch Zugabe von Zitrat vor und nach Lipopolysaccharid (LPS) Zugabe kann die Aktivität stark verringert werden. Grund dafür könnte eine Maskierung der Endotoxine durch verschiedenste Proteine im Plasma sein. Im Vollblut ist ein Anhaften der Endotoxine an Blutzellen auszuschließen. In Messungen mit FITC-markiertem LPS kann festgestellt werden, dass Erythrozyten, PBMCs und Thrombozyten Lipopolysaccharide nicht dauerhaft binden können. Die Zeit der Inkubation von LPS mit Vollblut vor der Zitratzugabe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zytokinausschüttung. Je länger LPS mit den Leukozyten interagieren kann, desto weniger Reduktion der Zytokinausschüttung erfolgt. Ist der Prozess der Zytokinausschüttung erst in Gang gesetzt, hat Zitrat wenig Auswirkung auf die weitere Ausschüttung. Weiters ist zu beobachten, dass die Endotoxin-Aktivität im Plasma mit der Inkubationszeit abnimmt. Eine Rekalzifizierung des LPS-gespikten Zitratbluts bewirkt keinen erneuten Anstieg der reduzierten Endotoxin-Aktivität. Eine erhöhte Ausschüttung von Zytokinen nach erfolgter Rekalzifizierung ist nicht eindeutig. Im Gegensatz zu Zitrat kann Heparin die Endotoxin-Aktivität in Plasma und Serum erhöhen. Ab 1 IU/ml Heparin ist sowohl die Aktivität der Endotoxine, als auch die Zytokinausschüttung erhöht. Ebenfalls konnte die plasmatische Gerinnung durch unterschiedliche Konzentrationen an LPS beeinflusst werden. Bereits ab 10 ng/ml LPS konnte die plasmatische Gerinnung spenderabhänigig beschleunigt werden. Eine Bindung von LPS an einen Plasmaklot und an Kryopräzipitat konnte nicht gezeigt werden. Der ESP(TM)-Kit konnte in seiner Funktion zu Erhöhung der Wiederfindung von Endotoxinen im Zitratplasma nicht überzeugen. Herkömmliches Zitratplasma zeigt eine höhere Wiederfindung als die enzymatisch abgebauten Proben. LPS zeigt in wässrigen Lösungen keine Verringerung der Aggregatgröße durch Zitrat. Es kann gezeigt werden, dass die stabilste Aggregatgröße von LPS in wässrigen Lösungen bei ca. 100 nm liegt und Filter ≤100 kDa nicht durchdringen kann.
Keywords (deu)
LPSLipopolysaccharideZitratantikoagulation
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
78
Association (deu)
License
- Citable links
- Other links
- Managed by
- Details
- Metadata
- Export formats