Title (deu)
"Der Straßenstrich ist tot - es lebe der Straßenstrich"
die räumliche Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin
Author
Marlene Mutschmann-Sanchez
Advisor
Birgit Sauer
Assessor
Birgit Sauer
Abstract (deu)
Bei der vorliegenden Masterarbeit handelt es sich um eine Vergleichsstudie, die sich mit der räumlichen Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin beschäftigt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, welche räumlich-geschlechtlichen Ordnungsmuster die räumliche Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin prägen. Ziel der Arbeit ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Städte hinsichtlich ihrer Gesetzeslage, der sozialen Aushandlungsprozesse im öffentlichen Raum, materieller Gegebenheiten und symbolisch-kultureller Ordnungen herauszuarbeiten und diese mit Raumtheorie in Bezug zu setzen. Dafür wurden als methodologischer Forschungsansatz u.a. sechs Expert_inneninterviews geführt und transkribiert. Dieses Datenmaterial wurde mit zusammenfassender qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet, dem räumlich-geschlechtlichen Analysemodell zugeordnet und anschließend analysiert. Zu Beginn der Arbeit werden die Gesetzeslagen von Wien und Berlin kontextualisiert. Daran anschließend wird die Theorie ‚Raum als relationale (An)Ordnung‘ dargestellt, auf soziale räumliche Strukturprozesse hinsichtlich der Kategorien Geschlecht und Klasse eingegangen und Sexarbeit und Raum in Zusammenhang gebracht. Nach der Darstellung der methodischen Vorgangsweise werden in einem Analysekapitel die Ergebnisse der Auswertung dargestellt. Der wohl markanteste Unterschied der beiden Städte liegt in der Tatsache, dass Berlin keine Sperrgebietsverordnung hat, in Wien darf nur außerhalb des Wohngebiets auf der Straße angebahnt werden. Die ursprüngliche Vermutung, dass dadurch eine verbesserte Arbeitssituation für die Berliner Sexarbeiter_innen entsteht, bestätigt sich nicht. Fehlende Ausübungsorte, unachtsame Müllentsorgung und nächtliche Ruhestörung führen zu sozialen Spannungen zwischen Sexarbeitenden und Anwohner_innen in Wien und Berlin. In Wien führte dieser Konflikt zu einer Verhäuslichung und Verdrängung der Sexarbeitenden an den Stadtrand. In Berlin wird aktuell versucht, die angespannte Situation mit Platzmanagement zu regulieren.
Keywords (deu)
RaumSexarbeitWienBerlin
Type (deu)
Extent (deu)
125 Seiten : Illustrationen, Karten
Number of pages
131
Study plan
Masterstudium Gender Studies
[UA]
[066]
[808]
Members (1)
Title (deu)
"Der Straßenstrich ist tot - es lebe der Straßenstrich"
die räumliche Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin
Author
Marlene Mutschmann-Sanchez
Abstract (deu)
Bei der vorliegenden Masterarbeit handelt es sich um eine Vergleichsstudie, die sich mit der räumlichen Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin beschäftigt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, welche räumlich-geschlechtlichen Ordnungsmuster die räumliche Regulierung von Sexarbeit in Wien und Berlin prägen. Ziel der Arbeit ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Städte hinsichtlich ihrer Gesetzeslage, der sozialen Aushandlungsprozesse im öffentlichen Raum, materieller Gegebenheiten und symbolisch-kultureller Ordnungen herauszuarbeiten und diese mit Raumtheorie in Bezug zu setzen. Dafür wurden als methodologischer Forschungsansatz u.a. sechs Expert_inneninterviews geführt und transkribiert. Dieses Datenmaterial wurde mit zusammenfassender qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet, dem räumlich-geschlechtlichen Analysemodell zugeordnet und anschließend analysiert. Zu Beginn der Arbeit werden die Gesetzeslagen von Wien und Berlin kontextualisiert. Daran anschließend wird die Theorie ‚Raum als relationale (An)Ordnung‘ dargestellt, auf soziale räumliche Strukturprozesse hinsichtlich der Kategorien Geschlecht und Klasse eingegangen und Sexarbeit und Raum in Zusammenhang gebracht. Nach der Darstellung der methodischen Vorgangsweise werden in einem Analysekapitel die Ergebnisse der Auswertung dargestellt. Der wohl markanteste Unterschied der beiden Städte liegt in der Tatsache, dass Berlin keine Sperrgebietsverordnung hat, in Wien darf nur außerhalb des Wohngebiets auf der Straße angebahnt werden. Die ursprüngliche Vermutung, dass dadurch eine verbesserte Arbeitssituation für die Berliner Sexarbeiter_innen entsteht, bestätigt sich nicht. Fehlende Ausübungsorte, unachtsame Müllentsorgung und nächtliche Ruhestörung führen zu sozialen Spannungen zwischen Sexarbeitenden und Anwohner_innen in Wien und Berlin. In Wien führte dieser Konflikt zu einer Verhäuslichung und Verdrängung der Sexarbeitenden an den Stadtrand. In Berlin wird aktuell versucht, die angespannte Situation mit Platzmanagement zu regulieren.
Keywords (deu)
RaumSexarbeitWienBerlin
Type (deu)
Number of pages
131