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Title (deu)
Politisches Kabarett in Ungarn zur Zeit der Kádár-Ära oder die Rolle des Humors in totalitären Systemen
Author
Charlotte Kozuh-Schneeberger
Advisor
Andrea Seidler
Assessor
Andrea Seidler
Abstract (deu)
Humor ist im Leben der meisten Menschen ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Darüber, dass Humor nicht nur das Leben versüßt, sondern auch im Dienste der (notwendigen) Psychohygiene steht, denkt man in der Regel nicht nach. Ähnlich der Mäeutik, holt auch Humor tief schlummernde Erkenntnisse an die Oberfläche. Ähnlich der Psychotherapie, hilft Humor problematische Gegebenheiten bewusst zu vergegenwärtigen und bietet eine Alternative an, um mit deren Last umgehen zu können. Durch seine charakteristische (Gesellschafts-) Kritik und Aktualität, ist Kabarett prädestiniert für den seelischen Spannungsabbau für Menschen, die sich mit ihrem, mehr oder minder freiwillig, eingerichteten Alltag arrangieren müssen. In der zweiten Hälfte der Kádár – Regierung des kommunistischen Ungarns blühte das politische Kabarett auf, welches aber nicht ohne Argwohn betrachtet wurde. Diesem wurde bereits damals, wie heute, eine Ventil – Funktion konstatiert, welche vermeintlich vom Regime instrumentalisiert wurde. Die ungarische Kabarettlandschaft der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhun- derts scheint ideal zu sein, um die vielfältige Rolle des Humors zu demonstrieren. Diese Arbeit konzentriert sich auf die psychologische Funktions- und Wirkungsweise des (bewusst) eingesetzten Humors und geht der Frage nach, warum dieser dem damaligen Regime gute Dienste erwies. In erster Linie wird die Frage beleuchtet, wie Humor gezielt eingesetzt werden kann, inwiefern er in Ungarn im Rahmen eines tota- litären Systems instrumentalisiert wurde und welche Faktoren und Parameter hierzu bestimmend waren . Es soll am Beispiel des Theaters „Mikroszkóp Színpad“ darge- legt werden, das in der Kádár-Ära der Inbegriff des politischen Kabaretts wurde und unweigerlich mit den Namen des János Komlós und Géza Hofi verbunden ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll auch geklärt werden, inwiefern die künstleri- sche Arbeit der Protagonisten von den Machthabern beeinflusst, beziehungsweise eingeschränkt wurde oder ob in dem breiten Spektrum des Genres und dem damit verbundenen Spielraum doch noch so etwas wie eine (zumindest minimale) künstle- rische Freiheit möglich war.
Abstract (eng)
Humor is a natural part of everyday life in the lives of most people. About the fact that humor not only sweetens life, but also serves the (necessary) psycho-hygiene, one usually does not think about it. Similar to the Maieutics, humor brings deep dormant insights to the surface. Similar to psychotherapy, humor helps to consciously visualize problematic situations and offers an alternative to deal with their burden. By its characteristic (social) criticism and topicality, cabaret is predestined for the mental tension reduction for humans, who must arrange themselves with their, more or less voluntarily, made arrangements in everyday life. Political cabaret flourished in the second half of the Kádár government of communist Hungary, which was not viewed without suspicion. Already at that time, as in the past, a valve function was identified, which was allegedly instrumentalized by the re- gime. The Hungarian cabaret landscape of the seventies of the last century seems to be ideal to demonstrate the multifaceted role of humor. This thesis focuses on the psy- chological functioning and functioning of (consciously) applied humor and explores the question of why it served the regime well. First and foremost, it explores the que- stion of how humor can be used in a targeted manner, how it was exploited in Hun- gary as part of a totalitarian system, and which factors and parameters were decisive for this. It will be exemplified by the "Mikroszkóp Színpad" theater, which in the Kádár era became the epitome of political cabaret and is inevitably associated with the na- mes of János Komlós and Géza Hofi. The aim of the present thesis is to clarify to what extent the artistic work of the prota- gonists was influenced or restricted by the rulers or whether in the broad spectrum of the genre and the associated scope there was still something like (at least minimal) artistic freedom possible.
Keywords (eng)
witespritpsycho-hygienehumormental tention reductioncabaretlaughtercriticismcriticism of society
Keywords (deu)
WitzWitzarbeitPsychohygieneHumorSpannungsabbauKabarettLachenKritikGesellschaftskritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1347826
rdau:P60550 (deu)
122 Seiten
Number of pages
122
Study plan
Lehramtsstudium UF Ungarisch UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[190]
[382]
[299]
Members (1)
Title (deu)
Politisches Kabarett in Ungarn zur Zeit der Kádár-Ära oder die Rolle des Humors in totalitären Systemen
Author
Charlotte Kozuh-Schneeberger
Abstract (deu)
Humor ist im Leben der meisten Menschen ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Darüber, dass Humor nicht nur das Leben versüßt, sondern auch im Dienste der (notwendigen) Psychohygiene steht, denkt man in der Regel nicht nach. Ähnlich der Mäeutik, holt auch Humor tief schlummernde Erkenntnisse an die Oberfläche. Ähnlich der Psychotherapie, hilft Humor problematische Gegebenheiten bewusst zu vergegenwärtigen und bietet eine Alternative an, um mit deren Last umgehen zu können. Durch seine charakteristische (Gesellschafts-) Kritik und Aktualität, ist Kabarett prädestiniert für den seelischen Spannungsabbau für Menschen, die sich mit ihrem, mehr oder minder freiwillig, eingerichteten Alltag arrangieren müssen. In der zweiten Hälfte der Kádár – Regierung des kommunistischen Ungarns blühte das politische Kabarett auf, welches aber nicht ohne Argwohn betrachtet wurde. Diesem wurde bereits damals, wie heute, eine Ventil – Funktion konstatiert, welche vermeintlich vom Regime instrumentalisiert wurde. Die ungarische Kabarettlandschaft der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhun- derts scheint ideal zu sein, um die vielfältige Rolle des Humors zu demonstrieren. Diese Arbeit konzentriert sich auf die psychologische Funktions- und Wirkungsweise des (bewusst) eingesetzten Humors und geht der Frage nach, warum dieser dem damaligen Regime gute Dienste erwies. In erster Linie wird die Frage beleuchtet, wie Humor gezielt eingesetzt werden kann, inwiefern er in Ungarn im Rahmen eines tota- litären Systems instrumentalisiert wurde und welche Faktoren und Parameter hierzu bestimmend waren . Es soll am Beispiel des Theaters „Mikroszkóp Színpad“ darge- legt werden, das in der Kádár-Ära der Inbegriff des politischen Kabaretts wurde und unweigerlich mit den Namen des János Komlós und Géza Hofi verbunden ist. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll auch geklärt werden, inwiefern die künstleri- sche Arbeit der Protagonisten von den Machthabern beeinflusst, beziehungsweise eingeschränkt wurde oder ob in dem breiten Spektrum des Genres und dem damit verbundenen Spielraum doch noch so etwas wie eine (zumindest minimale) künstle- rische Freiheit möglich war.
Abstract (eng)
Humor is a natural part of everyday life in the lives of most people. About the fact that humor not only sweetens life, but also serves the (necessary) psycho-hygiene, one usually does not think about it. Similar to the Maieutics, humor brings deep dormant insights to the surface. Similar to psychotherapy, humor helps to consciously visualize problematic situations and offers an alternative to deal with their burden. By its characteristic (social) criticism and topicality, cabaret is predestined for the mental tension reduction for humans, who must arrange themselves with their, more or less voluntarily, made arrangements in everyday life. Political cabaret flourished in the second half of the Kádár government of communist Hungary, which was not viewed without suspicion. Already at that time, as in the past, a valve function was identified, which was allegedly instrumentalized by the re- gime. The Hungarian cabaret landscape of the seventies of the last century seems to be ideal to demonstrate the multifaceted role of humor. This thesis focuses on the psy- chological functioning and functioning of (consciously) applied humor and explores the question of why it served the regime well. First and foremost, it explores the que- stion of how humor can be used in a targeted manner, how it was exploited in Hun- gary as part of a totalitarian system, and which factors and parameters were decisive for this. It will be exemplified by the "Mikroszkóp Színpad" theater, which in the Kádár era became the epitome of political cabaret and is inevitably associated with the na- mes of János Komlós and Géza Hofi. The aim of the present thesis is to clarify to what extent the artistic work of the prota- gonists was influenced or restricted by the rulers or whether in the broad spectrum of the genre and the associated scope there was still something like (at least minimal) artistic freedom possible.
Keywords (eng)
witespritpsycho-hygienehumormental tention reductioncabaretlaughtercriticismcriticism of society
Keywords (deu)
WitzWitzarbeitPsychohygieneHumorSpannungsabbauKabarettLachenKritikGesellschaftskritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1347827
Number of pages
122