Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit nähert sich den musikalischen Bindungen einzelner Jenischer in Österreich und der Schweiz an und versucht auf diese Weise Erkenntnisse über soziokulturelle Interferenzen, Relationen und Beziehungen innerhalb des Netzwerkes der Jenischen und darüber hinaus zu gewinnen. Dabei im Vordergrund stehen die identitätsbestimmende Funktion von Musik, ihre Funktion bei Aufarbeitungsprozessen der Geschichte und bei der (politischen) Selbstorganisation von Jenischen. Im ersten Teil der Arbeit wird versucht die Entstehung des Netzwerkes der Jenischen in Österreich und der Schweiz nachzuzeichnen. Dazu wird ihre Geschichte als eine mehrstufige Geschichte der Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft aufgezeigt und ihre Konstruktion als Minderheit entlang von Quellen und Deutungen nachvollzogen. Im zweiten Teil der Arbeit erfolgt eine Auseinandersetzung mit den musikalischen Bindungen von vier Personen, welche sich selbst im Netzwerk der Jenischen verorten. Eine exemplarische Auswahl von Liedern wird stark im Kontext des jeweiligen Repertoires betrachtet und anschließend im sozialen System der Jenischen eingebettet.