Abstract (deu)
Zu der Art Acinonyx jubatus (Gepard) gehörten bis vor einigen Jahren fünf Unterarten, wovon vier über Afrika verteilt waren, und nur eine, vom Aussterben bedrohte Unterart (A. venaticus) blieb in Asien erhalten und ist heute ausschließlich im Iran vorhanden. Wegen der bekannten, relativ kurzen Divergenzzeiten zwischen einigen dieser Unterarten wurde seitens der IUCN Cat Specialist Group diskutiert, die Unterarten auf zwei zu reduzieren, und unter den Namen A. j. jubatus für den südlichen, und A. j. venaticus für den nördlichen Geparden zu vereinen. Dieser Ansatz macht eine neue, größer angelegte Evaluierung der phylogeografischen Struktur notwendig. Die Probensammlung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien vereint moderne Proben mit historischen Proben, die das ursprüngliche Habitat des Geparden widerspiegeln, und ermöglicht somit diese Evaluierung. Angelehnt an frühere Studien lautete unsere Hypothese, dass die beiden südlichen afrikanischen Unterarten, A. j. jubatus und A. j. raineyii, eine ähnliche genetische Abstammung aufweisen, wohingegen zwischen afrikanischen und asiatischen Populationen größere Divergenz zu erwarten ist. Um diese Hypothese zu testen haben wir 180 Individuen ausgewählt, die die historische Verbreitung des Geparden repräsentieren, und ihre genetische Vielfalt mittels ddRAD Sequenzierung analysiert. Trotz der vergleichsweise niedrigen Anzahl gemeinsamer SNPs unterstützen unsere Analysen deutlich die Diversität der bestehenden Unterarten, weshalb wir unbedingt empfehlen, die letzten verbleibenden asiatischen Geparden nicht mit den nordafrikanischen A. j. soemmeringii zusammen zu legen. Die Ergebnisse dieses Projekts haben unmittelbare Anwendbarkeit für den Erhalt der Geparden in Afrika und Asien.