Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht Aspekte der Optionalität ergativen und nominativen Kasusmarkierungen, wie in diversen Sprachen, unter anderem in Australien und Papua Neu Guinea beschrieben sind. Diese Kasusmarkierungen sind als optional beschrieben, weisen aber dafür etliche unerwartete Eigenschaften auf. Insbesondere, dass die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins des Kasus mit bestimmten morpho-syntaktischen, semantischen, pragmatischen, und informationsstrukturellen Merkmalen zusammenhängt. Obwohl über dieses Phänomen vor allem im letzten Jahrzehnt relativ viel geforscht wurde, gibt es immer noch wenig Forschung aus einer generativen Sicht. Daher beschäftigt sich diese Arbeit vor allem mit Aspekten optionaler Kasusmarkierung, die schwierig in ein theoretisches Framework wie Minimalismus zu integrieren scheinen. Nach einem Überblick, zusammen mit einigen näheren Kurzbeschreibungen einzelner Sprachen, wird optionale Kasusmarkierung mit differenziellen Kasusmarkierung und Split-Ergativität verglichen. Ob diese Kasussysteme als passende Basis für Vergleiche sind wird diskutiert. Weiterhin wird untersucht wie Informationsstruktur mit Kasus zusammenspielt, und wie diese Wirkung auf Morphologie dargestellt werden sollte. Schließlich wird das Problem der Optionalität untersucht; sowohl probabilistische und stochastische syntaktische Herangehensweisen werden diskutiert, als auch die Frage, wie ein Model der Grammatik scheinbare Optionalität ohne probabilistisches/stochastisches Mittel erzeugen könnte.
In dieser Arbeit wird behauptet, dass es eine plausible Annhame ist, dieses Phänomen als Output des Grammatiksystems zu verstehen, und dass es mit Wahrscheinlichkeit in einer postsyntaktischen Morphologie zu lokalisieren ist. Bezüglich des Problems der Optionalität wird argumentiert, dass ein diskretes System scheinbare Optionalität auf verschiedenen Weisen erzeugen kann. In diesem Zusammenhang wird solch ein System vorgeschlagen und beschrieben. Obwohl diese Analyse sich noch in der Frühphase befindet, erfasst sie einige Aspekte von optionaler Kasusmarkierung, die in vielen anderen Analysen besonders schwierig zu erfassen sind.