Abstract (deu)
Claude Monet wird in der heutigen (zeitgenössischen) Literatur als Wegbereiter der abstrakten Malerei gehandelt, vor allem sein Farbauftrag, die Konzentration auf die unterschiedlichsten Lichtsituationen und die Auflösung des Gegenständlichen gelten als Vorreiter einer stilistisch modernen Formensprache. Doch was inspirierte gerade die Künstler der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich ihrer Zeit an modernste Techniken bedienen konnten, gerade Claude Monets Serien beinahe 100 Jahre später wieder aufzugreifen und in ihrem eigenen Stil zu adaptieren?
Diese Fragestellung wird in der vorliegenden Arbeit anhand des Fallbeispiels von Roy Lichtenstein analysiert. Dieser hat bewusst Monets Bildserien der Heuschober, die Kathedrale von Rouen sowie die Seerosen, nicht kopiert, sondern vielmehr in seinem eigenen modernen Verständnis interpretiert. Dabei hat er seinen völlig eigenen Stil genutzt, um zum einen seine eigene Authentizität zu wahren und zum anderen, um damit sinnbildlich die Popkultur der Moderne widerzuspiegeln. Den Gegenstand dieser Arbeit bildet deshalb die direkte Gegenüberstellung von Monet und Lichtenstein, in der ihre Bildsprache und die Wirkungsabsichten ihrer Serien miteinander verglichen werden, um somit den Wandel der Serie vom späten 19. hin zum Ende des 20. Jahrhunderts in Bezug auf Monet darzustellen.