Abstract (deu)
Das Ziel der Studie war es einen Lerntest nach dem Lerntestkonzept von Guthke für den Untertest „Formale Folgerichtigkeit“ des Adaptiven Intelligenz Diagnostikums 3 (Kubinger & Holocher-Ertl, 2014) zu entwickeln. Überprüft werden sollte dabei, ob der Lerntest in der Lage ist, die Lernfähigkeit von Kindern zu erfassen und ob dieser dem standardmäßigen Untertest eine neue diagnostische Information hinzufügt. Des Weiteren sollte untersucht werden, ob sich die Testpersonen der Experimentalgruppe mit einem niedrigen/mittleren/hohen Lerngewinn hinsichtlich ihrer Prätestleistung, ihrem Alter, ihrem Geschlecht und ihrer Nationalität (Österreich versus alle anderen Nationalitäten) unterscheiden.
In einer experimentellen Studie wurden die Leistungen von insgesamt 101 Kindern, die für die Studie rekrutiert werden konnten, zu zwei Messzeitpunkten erhoben. Nachdem in der ersten Testung alle Kinder mit dem standardmäßigen Untertest „Formale Folgerichtigkeit“ getestet wurden, fand vor der zweiten Testung eine zufällig Zuteilung zur Experimentalgruppe oder zur Kontrollgruppe statt. Die zur Versuchsgruppe zugeteilten Kinder wurden in der zweiten Testung mit dem Lerntest getestet und die Kinder der Kontrollgruppe wiederholt mit dem standardmäßigen Untertest.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Umsetzung des Lerntestkonzepts nach Guthke beim Untertest „Formale Folgerichtigkeit“ erfolgreich war. Es konnte gezeigt werden, dass mit dem Lerntest sowohl die Lernfähigkeit der Kinder erfasst wird als auch, dass der Lerntest eine neue diagnostische Information bereitstellt, die durch den standardmäßigen Untertest nicht erhoben wird. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen: niedriger/mittlerer/hoher Lerngewinn bezüglich der Prätestleistung, des Alters, dem Geschlecht und der Nationalität. Bedeutend für diese Studie ist, dass erstmals in eine bereits bestehende adaptive Intelligenztestbatterie ein Lerntest integriert wurde.