Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Parodie von Hillary Clinton in der u.s.-amerikanischen Sendung „Saturday Night Live“ (SNL) im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfes 2016. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in der Parodie untersucht und in Verbindung zur Reproduktion von gesellschaftlichen Machtverhältnissen gestellt. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Unterhaltungsformate mit politischem Humor immer populärer werden und die ihnen zugrunde liegenden Deutungsmuster der Welt einem breiten Publikum präsentiert werden. Besonders in den USA spielen jene Unterhaltungsformate eine wichtige Rolle in der medialen Aufbereitung von politischen Inhalten. Im Gegensatz zu klassisch journalistischen Medieninhalten wurde ihnen lange Zeit wenig Berücksichtigung geschenkt. Eines der bekanntesten und einflussreichsten dieser Medien ist SNL. In der Vergangenheit gab es bereits Vorfälle, die den Einfluss der Serie auf die öffentliche Wahrnehmung beweisen. Aus diesen Grund ist sie als „Schauplatz“ für die (Re-)Produktion von gesellschaftlichen Machtverhältnissen, in Form von geschlechtsspezifischen Stereotypen, ausgewählt worden. Konkret untersucht die Arbeit drei Fragen: Wie wird Hillary Clinton in der amerikanischen Sendung „Saturday Night Live“ im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfes dargestellt? Inwiefern spielt die Kategorie Geschlecht eine Rolle für die Darstellung von Hillary Clinton? Inwiefern werden durch die Darstellung von Hillary Clinton, in der Parodie von „Saturday Night Live“, gesellschaftlichen Machtverhältnisse reproduziert?
Theoretisch fundiert ist diese Arbeit durch den Cultural Studies Ansatz, dem Double-Bind-Dilemma und der Adaption des Habitus Konzeptes für die Kategorie Geschlecht. Empirisch wurde mit der soziologischen Film- und Fernsehanalyse gearbeitet. Ausgewählt wurden drei Eröffnungssequenzen der Serie, in denen die drei Präsidentschaftsdebatten 2016 parodiert wurden.
Die Resultate der Untersuchung zeigen, dass SNL geschlechtsspezifische Stereotype in der Darstellung von Hillary Clinton reproduziert. Gleichzeitig kritisieret SNL den Umgang der Medien mit ihr als Präsidentschaftskandidatin.