Es gibt bereits zahlreiche Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Bindungsstil im Erwachsenenalter und Somatisierung im Erwachsenenalter hinweisen. Nun soll untersucht werden, ob auch zwischen dem kindlichen Bindungsstil und Somatisierung im Erwachsenenalter ein Zusammenhang besteht. Dazu werden der Fragebogen zur elterlichen Bindung (Lutz, Heyn & Kommer, 1995), welcher die Skalen Fürsorge und Kontrolle sowohl für Mutter als auch Vater umfasst, die Skala Somatisierung aus der Symptom-Checklist-90-Standard (Franke, 2014), sowie die Skalen Somatoformes Syndrom und Depression aus dem ICD-10-Symptom-Rating (Tritt et al., 2008) vorgegeben. Die Skala Depression wird herangezogen, um den potenziellen Einfluss der Variable Depression zu kontrollieren. Ebenfalls wird untersucht, ob das Geschlecht einen moderierenden Einfluss hat. Die Erhebung findet online statt und die Stichprobe umfasst 166 Personen. Personen mit höheren Ausprägungen in den Fürsorgeskalen zeigten ein signifikant geringeres Ausmaß an Somatisierung als Personen mit niedrigeren Ausprägungen. Hingegen wiesen Personen mit höheren Ausprägungen in den Kontrollskalen ein signifikant höheres Ausmaß an Somatisierung auf als Personen mit niedrigeren Ausprägungen. Nachdem für die Variable Depression kontrolliert wurde, konnte allerdings lediglich zwischen der mütterlichen Fürsorgeskala und dem Ausmaß an Somatisierung eine signifikante Korrelation gefunden werden. Dem Geschlecht konnte hingegen kein moderierender Effekt zugeordnet werden. Aus den verschiedenen Kombinationen der Ausprägungen auf den Skalen des Fragebogens zur elterlichen Bindung kann in unsicher und sicher Gebundene unterteilt werden, wobei die sicher Gebundenen ein signifikant geringeres Ausmaß an Somatisierung aufwiesen als die unsicher Gebundenen. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Bindungsstil in der Kindheit weitreichende Folgen hat, und sollen dazu anregen, früh genug passende Interventionsmaßnahmen zu setzen, um der Entstehung von Somatisierung vorzubeugen.
There are already many studies investigating the correlation between adult attachment style and adult somatization. The current study though is searching for a correlation between childhood attachment style and adult somatization. In order to do so, the German version of the Parental Bonding Inventory (Lutz, Heyn & Kommer, 1995), which consists out of the scales care and control for father and mother, the somatization scale out of the Symptom-Checklist-90-S (Franke, 2014), as well as the scales somatoform syndrome and depression out of the ICD-10-Symptom-Rating (Tritt et al., 2008) are used. The variable depression is studied, in order to control its potential influence. Gender is also investigated for its potential moderating effect. All this is operationalized via an online survey and the sample consists out of 166 people. People with higher scores on care showed significantly lower levels of somatization than people scoring lower on care. People with higher scores on control showed significantly higher levels of somatization than people scoring lower on control. After controlling for the variable depression, only a significant correlation between maternal care and somatization remained. Gender could not be identified as significant moderator. Based on the combination of the various scores on the scales care and control, the sample was divided into securely attached and insecurely attached ones. Securely attached ones showed significantly lower levels of somatization than insecurely attached ones. These results suggest far-reaching consequences of childhood and should encourage for offering suitable interventions starting early enough, in order to prevent the onset of somatization.
Es gibt bereits zahlreiche Studien, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Bindungsstil im Erwachsenenalter und Somatisierung im Erwachsenenalter hinweisen. Nun soll untersucht werden, ob auch zwischen dem kindlichen Bindungsstil und Somatisierung im Erwachsenenalter ein Zusammenhang besteht. Dazu werden der Fragebogen zur elterlichen Bindung (Lutz, Heyn & Kommer, 1995), welcher die Skalen Fürsorge und Kontrolle sowohl für Mutter als auch Vater umfasst, die Skala Somatisierung aus der Symptom-Checklist-90-Standard (Franke, 2014), sowie die Skalen Somatoformes Syndrom und Depression aus dem ICD-10-Symptom-Rating (Tritt et al., 2008) vorgegeben. Die Skala Depression wird herangezogen, um den potenziellen Einfluss der Variable Depression zu kontrollieren. Ebenfalls wird untersucht, ob das Geschlecht einen moderierenden Einfluss hat. Die Erhebung findet online statt und die Stichprobe umfasst 166 Personen. Personen mit höheren Ausprägungen in den Fürsorgeskalen zeigten ein signifikant geringeres Ausmaß an Somatisierung als Personen mit niedrigeren Ausprägungen. Hingegen wiesen Personen mit höheren Ausprägungen in den Kontrollskalen ein signifikant höheres Ausmaß an Somatisierung auf als Personen mit niedrigeren Ausprägungen. Nachdem für die Variable Depression kontrolliert wurde, konnte allerdings lediglich zwischen der mütterlichen Fürsorgeskala und dem Ausmaß an Somatisierung eine signifikante Korrelation gefunden werden. Dem Geschlecht konnte hingegen kein moderierender Effekt zugeordnet werden. Aus den verschiedenen Kombinationen der Ausprägungen auf den Skalen des Fragebogens zur elterlichen Bindung kann in unsicher und sicher Gebundene unterteilt werden, wobei die sicher Gebundenen ein signifikant geringeres Ausmaß an Somatisierung aufwiesen als die unsicher Gebundenen. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Bindungsstil in der Kindheit weitreichende Folgen hat, und sollen dazu anregen, früh genug passende Interventionsmaßnahmen zu setzen, um der Entstehung von Somatisierung vorzubeugen.
There are already many studies investigating the correlation between adult attachment style and adult somatization. The current study though is searching for a correlation between childhood attachment style and adult somatization. In order to do so, the German version of the Parental Bonding Inventory (Lutz, Heyn & Kommer, 1995), which consists out of the scales care and control for father and mother, the somatization scale out of the Symptom-Checklist-90-S (Franke, 2014), as well as the scales somatoform syndrome and depression out of the ICD-10-Symptom-Rating (Tritt et al., 2008) are used. The variable depression is studied, in order to control its potential influence. Gender is also investigated for its potential moderating effect. All this is operationalized via an online survey and the sample consists out of 166 people. People with higher scores on care showed significantly lower levels of somatization than people scoring lower on care. People with higher scores on control showed significantly higher levels of somatization than people scoring lower on control. After controlling for the variable depression, only a significant correlation between maternal care and somatization remained. Gender could not be identified as significant moderator. Based on the combination of the various scores on the scales care and control, the sample was divided into securely attached and insecurely attached ones. Securely attached ones showed significantly lower levels of somatization than insecurely attached ones. These results suggest far-reaching consequences of childhood and should encourage for offering suitable interventions starting early enough, in order to prevent the onset of somatization.