Abstract (deu)
Höhere eukaryotische Organismen bestehen aus einer Vielzahl von verschiedenen
Zelltypen. All diese Zelltypen besitzen die gleiche Erbinformation und entstehen
während der Embryonalentwicklung aus einer einzigen Zelle. Eine der
interessantesten Fragen der Biologie zur Zeit ist, wie es möglich ist, dass eine so
große Komplexität zustande kommen kann, obwohl jede Zelle das gleiche Genom
innewohnt. Dies wird zu einem großen Teil durch die transkriptionelle Regulation von
Genen erreicht. Enhancer sind cis-regulatorische Sequenzen die die korrekte
zeitliche und räumliche Expression von Genen sicherstellen. Transkriptionsfaktoren
binden an kurze Sequenzmotive im Enhancer und lesen somit die regulatorische
Information die dort kodiert ist.
Transkriptionsfaktoren sind essenziell für Enhancer Funktion. Mutiert man die
Bindestellen für einen Transkriptionsfaktor in einem Enhancer so ist dieser nicht
mehr in der Lage seine regulatorischen Funktionen korrekt auszuführen. Umgekehrt
verliert der Enhancer auch seine Aktivität wenn der Transkriptionsfaktor nicht
vorhanden ist. Dies deutet darauf hin, dass einzelne Transkriptionsfaktoren nicht
ausreichend sind um einen Enhancer zu aktivieren, sondern dass ein Kollektiv von
Transkritionsfaktoren zusammenkommen muss um die korrekte Aktivität
sicherzustellen.
In dieser Arbeit beschreiben wir einen Assay der es uns erlaubt mehrere
Transkriptionsfaktoren an einen transkriptionellen Reporter zu rekrutieren, indem
diese an verschiedene DNA Bindedomänen fusioniert warden die an distinkte DNASequenzen
binden. Damit ist es uns möglich deren cooperative Aktivität zu
untersuchen. Wir verwendeten kontext-spezifische Transkriptionsfaktoren um gezielt
nach deren Partnerfaktoren zu suchen. Wir testeten 476 Drosophila melanogaster
Transkriptionsfaktoren und fanden 42 cooperative Paare. Diese Paare bestätigten
sich in zwei Kontrollexperimenten. Keines dieser Paare ist jedoch ausreichend für
transkriptionelle Aktivierung wenn man sie aus dem Enhancer Kontext heraußnimmt,
und in einem synthetischen Kontext rekrutieret der nur die Erkennungssequenzen
der DNA Bindedomänen enthält. Aus diesem Grund testeten wir Tripletts von
Transkriptionsfaktoren, sowohl in einem Enhnacer Kontext als auch im synthetischen
Kontext, und fanden cooperative Transkriptionsfaktoren in beiden Experimenten. Die
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Kooperativität der Transkriptionsfaktoren wurde verstärkt wenn wir die natürliche
Anordnung der Motive beibehielten.