Die Figurenkonstellation des Ehepaares, das sich in seinem Kampf um die Vorherrschaft innerhalb seiner Ehebeziehung wortreich überlistet, ist aus der mittelhochdeutschen Märendichtung kaum wegzudenken. Gerade Frauenfiguren wird in diesem Zusammenhang in der Märenforschung oftmals ein gewisses Maß an rhetorischer Überlegenheit attestiert, das textintern allerdings nicht selten als weibliche Geschwätzigkeit oder sprachliche Tücke ausgelegt wird. Abseits dieser misogynen Zuschreibungen erweisen sich sprachliche Täuschungsmanöver im Märe, werden sie in Anlehnung an die Sprechakttheorie John L. AUSTINS als Form sozialen Handelns verstanden, allerdings als komplexe Kommunikationssituationen, in denen soziale Beziehungen gestiftet, ausgehandelt oder aufgelöst werden können.
Ausgehend von einem sprechakttheoretischen Verständnis des Phänomens der Sprachlist, setzt sich die vorliegende Arbeit mit dem listigen Sprechen weiblicher und männlicher Protagonist_innen in ausgewählten Ehestandsmären auseinander. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei die Mären Das heiße Eisen des Strickers, Die böse Adelheid, Ritter Beringer, Jacob Appets Der Ritter unter dem Zuber und Heinrich Kaufringers Die Rache des Ehemannes, die im Rahmen einer Textanalyse auf listige Kommunikationssituationen zwischen den handlungstragenden Figuren untersucht werden. Dabei wird anhand exemplarisch herausgearbeiteter rhetorischer Strategien des Märenpersonals aufgezeigt, wie die Sprachmacht einzelner Figuren in konflikthaften Gesprächssettings über das Geschlechterverhältnis in den dargestellten ehelichen Beziehungen entscheiden kann.
Abseits der konkreten Untersuchungsergebnisse möchte die Arbeit am Beispiel der ausgewählten Ehestandsmären zeigen, inwiefern die Märenforschung zum Geschlechterverhältnis von einem sprechakttheoretischen Zugang zum Sprechen in den Erzählungen profitieren kann und damit eine versprechende Forschungsperspektive für die Zukunft eröffnen.
Die Figurenkonstellation des Ehepaares, das sich in seinem Kampf um die Vorherrschaft innerhalb seiner Ehebeziehung wortreich überlistet, ist aus der mittelhochdeutschen Märendichtung kaum wegzudenken. Gerade Frauenfiguren wird in diesem Zusammenhang in der Märenforschung oftmals ein gewisses Maß an rhetorischer Überlegenheit attestiert, das textintern allerdings nicht selten als weibliche Geschwätzigkeit oder sprachliche Tücke ausgelegt wird. Abseits dieser misogynen Zuschreibungen erweisen sich sprachliche Täuschungsmanöver im Märe, werden sie in Anlehnung an die Sprechakttheorie John L. AUSTINS als Form sozialen Handelns verstanden, allerdings als komplexe Kommunikationssituationen, in denen soziale Beziehungen gestiftet, ausgehandelt oder aufgelöst werden können.
Ausgehend von einem sprechakttheoretischen Verständnis des Phänomens der Sprachlist, setzt sich die vorliegende Arbeit mit dem listigen Sprechen weiblicher und männlicher Protagonist_innen in ausgewählten Ehestandsmären auseinander. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen dabei die Mären Das heiße Eisen des Strickers, Die böse Adelheid, Ritter Beringer, Jacob Appets Der Ritter unter dem Zuber und Heinrich Kaufringers Die Rache des Ehemannes, die im Rahmen einer Textanalyse auf listige Kommunikationssituationen zwischen den handlungstragenden Figuren untersucht werden. Dabei wird anhand exemplarisch herausgearbeiteter rhetorischer Strategien des Märenpersonals aufgezeigt, wie die Sprachmacht einzelner Figuren in konflikthaften Gesprächssettings über das Geschlechterverhältnis in den dargestellten ehelichen Beziehungen entscheiden kann.
Abseits der konkreten Untersuchungsergebnisse möchte die Arbeit am Beispiel der ausgewählten Ehestandsmären zeigen, inwiefern die Märenforschung zum Geschlechterverhältnis von einem sprechakttheoretischen Zugang zum Sprechen in den Erzählungen profitieren kann und damit eine versprechende Forschungsperspektive für die Zukunft eröffnen.