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Title (deu)
Die Darstellung der Stadtfrau Jerusalem in Ezechiel 16 im Lichte neuerer metapherntheoretischer und sozialpsychologischer Ansätze
Author
Milena Heußler
Advisor
Marianne Grohmann
Assessor
Marianne Grohmann
Abstract (deu)
Den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit dem 16. Kapitel des Ezechielbuches. Seine "narrative Metaphorik" entwirft, aufbauend auf der Personifikation DIE STADT JERUSALEM IST EINE FRAU, einen Rückblick auf die Geschichte des Volkes Israel mit seinem Gott. Um dem Charakter von Ez 16 als metaphorischem Text zu entsprechen, werden in einem ersten Schritt unterschiedliche Metapherntheorien besprochen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf neuere Ansätze gelegt, die die Bedeutung metaphorischer Sprechweisen für die Verarbeitung und das Verstehen des eigenen Erlebens unterstreichen (Kognitive Metapherntheorien nach Lakoff/Johnson, conceputal blending nach Fauconnier/Turner). Nach einer Einführung in den historischen und traditionsgeschichtlichen Kontext von Ez 16 werden in einem Close Reading die verschiedenen metaphorischen Zuschreibungen untersucht, innerhalb derer der Text sein Bild von der "Stadtfrau Jerusalem" entwirft. Es wird aufgezeigt, an welchen Stellen die unterschiedlichen Bildebenen von "Ort/Stadt" und "Mensch/Frau" in besonders dichter Weise ineinandergreifen und das Verständnis der Leser*innen von dem dargestellten "Jerusalem" strukturieren. Gleichzeitig liegt ein besonderer Fokus auf die Durchlässigkeit der Metaphorik für ihre möglichen historischen Hintergründe, v.a. in den Abschnitten, die von einer exzessiven Gewaltsprache gekennzeichnet sind. Diese werden in den historischen Kontext altorientalischer Kriegsführung eingebettet. Anschließend an diese "Erklärung" der Metaphorik von Ez 16 werden drei verschiedene "Interpretationsweisen" des Textes vorgestellt, die dessen gegenwärtige Auslegung mitbestimmen: Die Diskussion rund um die richtige Lesart des überlieferten Textbestandes (diachron oder synchron), die feministische Kritik an dem in ihm vorgefundenen, metaphorischen Frauenbild und dessen Durchlässigkeit zur Betrachtung realer Frauen, und die Deutung von Ez 16 mithilfe traumatheoretischer Reflexionskategorien. Aus der Einsicht, dass ein Großteil der bisherigen trauma-orientierten Auslegungen lediglich die ersten dreiundvierzig Verse des Kapitels behandeln, folgt eine eigenständige Interpretation, die Elemente sowohl der diachronen als auch trauma-orientierten Lesart für den gesamten Text von Ez 16 in sich zu vereinen sucht.
Keywords (deu)
BibelExegeseMetapherTraumaEzechielJerusalem
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1350640
rdau:P60550 (deu)
136 Seiten
Number of pages
142
Members (1)
Title (deu)
Die Darstellung der Stadtfrau Jerusalem in Ezechiel 16 im Lichte neuerer metapherntheoretischer und sozialpsychologischer Ansätze
Author
Milena Heußler
Abstract (deu)
Den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit dem 16. Kapitel des Ezechielbuches. Seine "narrative Metaphorik" entwirft, aufbauend auf der Personifikation DIE STADT JERUSALEM IST EINE FRAU, einen Rückblick auf die Geschichte des Volkes Israel mit seinem Gott. Um dem Charakter von Ez 16 als metaphorischem Text zu entsprechen, werden in einem ersten Schritt unterschiedliche Metapherntheorien besprochen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf neuere Ansätze gelegt, die die Bedeutung metaphorischer Sprechweisen für die Verarbeitung und das Verstehen des eigenen Erlebens unterstreichen (Kognitive Metapherntheorien nach Lakoff/Johnson, conceputal blending nach Fauconnier/Turner). Nach einer Einführung in den historischen und traditionsgeschichtlichen Kontext von Ez 16 werden in einem Close Reading die verschiedenen metaphorischen Zuschreibungen untersucht, innerhalb derer der Text sein Bild von der "Stadtfrau Jerusalem" entwirft. Es wird aufgezeigt, an welchen Stellen die unterschiedlichen Bildebenen von "Ort/Stadt" und "Mensch/Frau" in besonders dichter Weise ineinandergreifen und das Verständnis der Leser*innen von dem dargestellten "Jerusalem" strukturieren. Gleichzeitig liegt ein besonderer Fokus auf die Durchlässigkeit der Metaphorik für ihre möglichen historischen Hintergründe, v.a. in den Abschnitten, die von einer exzessiven Gewaltsprache gekennzeichnet sind. Diese werden in den historischen Kontext altorientalischer Kriegsführung eingebettet. Anschließend an diese "Erklärung" der Metaphorik von Ez 16 werden drei verschiedene "Interpretationsweisen" des Textes vorgestellt, die dessen gegenwärtige Auslegung mitbestimmen: Die Diskussion rund um die richtige Lesart des überlieferten Textbestandes (diachron oder synchron), die feministische Kritik an dem in ihm vorgefundenen, metaphorischen Frauenbild und dessen Durchlässigkeit zur Betrachtung realer Frauen, und die Deutung von Ez 16 mithilfe traumatheoretischer Reflexionskategorien. Aus der Einsicht, dass ein Großteil der bisherigen trauma-orientierten Auslegungen lediglich die ersten dreiundvierzig Verse des Kapitels behandeln, folgt eine eigenständige Interpretation, die Elemente sowohl der diachronen als auch trauma-orientierten Lesart für den gesamten Text von Ez 16 in sich zu vereinen sucht.
Keywords (deu)
BibelExegeseMetapherTraumaEzechielJerusalem
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1350641
Number of pages
142