Abstract (deu)
Die folgende Arbeit befasst sich mit den Interventionen im realen und virtuellen öffentlichen Raum der zeitgenössischen Tunesischen Multimedia-Künstlerin, Souad Mani. Anhand einer Werkanalyse einer Auswahl von Manis Oeuvre von 2010 bis 2017 untersucht diese Studie, wie ästhetisch konstruierte Räume dazu geeignet sind, Modalitäten zivilgesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Engagements zu fördern, die zur Erweiterung der tunesischen demokratischen Öffentlichkeit beitragen. Außerdem wird der Versuch gewagt zu hinterfragen, ob Manis Auseinandersetzung mit Neuen Medien einer Neubewertung der Geschichte der Moderne in Tunesien dienen könnte. Mithilfe Homi Bhabhas Theorie der postkolonialen Übersetzung bezeugen Manis Projekte eine neue Medienpraxis, die das bloße Spektakel übersteigt und den Zuschauer und seine Sinne aktiviert und Orte der Äußerung eröffnet, die aus den Zwischenräumen kultureller Differenz entspringen. Orte, die möglicherweise zur Artikulation neuer kultureller Bedeutungen und Strategien und zur Schaffung von Oppositionsplattformen führen könnten.