Abstract (deu)
Mentoringprogramme für Kinder und Jugendliche existieren seit über 100 Jahren und sind weltweit verbreitet. Im Rahmen des relativ jungen Nightingale-Programms treffen sich Studierende über einen Zeitraum von sieben bis acht Monaten wöchentlich für zwei bis drei Stunden mit ihnen zugewiesenen Mentees, um verschiedenen, alltäglichen Aktivitäten nachzugehen. Die positive Wirkung von Mentoringprogrammen konnte zwar bereits in vielen Studien nachgewiesen werden, doch gibt es speziell bei Nightingale auch gegenteilige Befunde. Das Ziel dieser Untersuchung ist es daher, ergänzend zum bisherigen Stand der Forschung, Nightingale in Hinblick auf seine Wirkung auf das Verhalten und das emotionale Wohlbefinden der Mentees zu evaluieren. Einem Prätest-Posttest-Design folgend wurden die Eltern und die Lehrkräfte von 21 Kindern der Versuchsgruppe und 21 Kindern der Kontrollgruppe um ihre Einschätzungen gebeten. Die Datenerhebung erfolgte bei den Eltern mittels Strengths and Difficulties Questionnaire und bei den Lehrkräften mittels Entwicklungsscreening für den Einsatz im Hort – Altersgruppe 6-10-Jährige. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Teilnahme an Nightingale keinen Effekt auf die untersuchten Bereiche hat. Unter Berücksichtigung der niedrigen Zahl an verhaltensauffälligen Kindern in der Stichprobe bei der ersten Erhebungsphase relativieren sich allerdings diese Ergebnisse. Es bedarf weiterer Forschung, um mehr Klarheit über die Wirkung von Nightingale zu erlangen.