Abstract (deu)
Das Ziel dieser Masterarbeit ist, das Gebiet des Gebärdensprachdolmetschens bei Gericht und die sich daraus ergebenden Einflussfaktoren auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher zu erforschen. Die vorliegende Arbeit ist die erste, die sich in Österreich genauer mit diesen Themen beschäftigt. Im Zuge dieser Masterarbeit soll die Frage beantwortet werden, welche Besonderheiten sich für das Dolmetschen an österreichischen Gerichten aufgrund der Eigenheiten der Gebärdensprache ergeben und inwiefern diese in realen Settings beachtet werden.
Zu Beginn wird das Gebiet des Gerichtsdolmetschens umrissen sowie eine Einführung in die Gehörlosenkultur und –sprache gegeben. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die Gehörlosengemeinschaft in Österreich sowie die Österreichische Gebärdensprache gelegt. Ebenso werden das Gebärdensprachdolmetschen, derzeitige Ausbildungsstätten und einschlägige Vereine in Österreich vorgestellt.
Der Kern dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Gebärdensprachdolmetschen vor Gericht und welche Besonderheiten dieser Bereich mit sich bringt. Als empirischer Teil hierfür dient eine Interviewstudie mit sechs Interviews, welche den vorhandenen Forschungsstand um die Situation in Österreich erweitern sollen. Interviewt wurden praktizierende Gerichtsdolmetscherinnen und Gerichtsdolmetscher für ÖGS, worunter sich auch eine gehörlose Person befand. Mithilfe der Interviewstudie wird untersucht, ob sich für das Gebärdensprachdolmetschen bei Gericht besondere Herausforderungen ergeben und wenn ja, welche. Außerdem wird erforscht, wie die derzeitige Situation für Gebärdensprachdolmetscherinnen und Gebärdensprachdolmetscher an österreichischen Gerichten aussieht und wie sich dieser Sektor in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Weiters wird die derzeitige Praxis zum Einsatz von gehörlosen Dolmetscherinnen und Dolmetschern in Österreich untersucht.