Abstract (deu)
Die menschliche Faszination an seriellen Narrationsformen zeigt sich, historisch gesehen, in vielen Facetten, die in der Fernsehserie ihren aktuellen Zenit erreicht haben dürften. Obwohl das Angebot an Serienformaten groß ist, werden Programmplätze einiger linearer Fernsehanstalten seit Jahren mit Reruns und Re-Reruns besetzt – aus überwiegend ökonomischen Gründen. Dabei ändern sich zum Teil weder die gesendeten Formate, noch der Rhythmus dieser Reruns, was die Ergebnisse der Häufigkeits-Analysen verdeutlichen.
Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen, dass vor allem Motive der Nostalgie und der Wunsch nach Expertentum dieses wiederholte Rezipieren einzelner Episoden begünstigen. Die Häufigkeit solcher Wiederholungen liegt vor allem im Motiv der Zerstreuung und Ablenkung verankert, da eine Wiederholung ein geringes Maß an kognitiver Leistung seitens der RezipientInnen abverlangt. Ein Unterschied hinsichtlich der Motive zeigt sich bei NutzerInnen von Streamingportalen. Anders als Nicht-NutzerInnen sehen sie sich Serienepisoden wiederholt an, um fortgeschrittenes Expertentum über die Inhalte und eine Art Identifikation mit den Seriencharakteren zu erlangen.