Abstract (deu)
WissenschaftlerInnen sind sich weitgehend einig, dass Motivation eine bedeutende Rolle für die Aneignung einer Fremdsprache einnimmt, insbesondere im Bereich des phonologischen Lernens. Die Intention der vorliegenden Diplomarbeit ist es, einen Beitrag zur Erweiterung des Literaturumfanges in diesem Bereich zu leisten. Die empirische Studie erforscht (1) wie motivationale Einflussfaktoren in fortgeschrittenen Lernenden der englischen Aussprache ausgeprägt sind, und (2) ob erfolgreiche Lernende sich in dieser Hinsicht von weniger erfolgreichen unterscheiden.
Die Arbeit beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wieso die Lehrpraxis die Aneignung eines muttersprachlichen Akzentes in einer Fremdsprache einem Aussprache-Training, welches rein auf Verständlichkeit abzielt, oft vorzieht. Weiters werden Faktoren diskutiert, die einen Einfluss auf die Bewältigung von Herausforderungen haben, die die Aneignung einer ausgezeichneten Aussprache in einer Fremdsprache begleiten. Die Theorie bildet die Basis für den Fragebogen, welcher von 81 Studierenden ausgefüllt wurde, die zuvor an der Anglistik und Amerikanistik in Wien einen Aussprache-Kurs besucht hatten, dessen Ziel die Aneignung eines muttersprachlichen Akzentes im Englischen ist (PPOCS1).
Die Datenanalyse hat ergeben, dass erfolgreiche PPOCS1 TeilnehmerInnen im Vergleich mit weniger erfolgreichen einen verstärkten Wunsch zeigen, einen muttersprachlichen Akzent zu beherrschen. Außerdem sind sie optimistischer in Bezug auf ihre Erfolgschancen, tragen weniger Sorge, Fehler zu machen oder andere zu enttäuschen, sollten sie das Ziel des Kurses nicht erreichen, und bewerten ihre Lernerfahrungen im und außerhalb des Klassenraumes positiver. Andere motivationale Einflussfaktoren, wie z.B. die Zufriedenheit eines/r Lernenden mit seiner/ihrer linguistischen Identität oder dessen/deren allgemeines Interesse am Zielakzent, scheinen die Endnote nicht zu beeinflussen.