Abstract (deu)
Diese Dissertation besteht aus drei eigenständigen Beiträgen, die durch das übergreifende Thema der ökonomischen Verteilung verbunden sind.
Die erste Arbeit beschäftigt sich mit Fragen zu den Umverteilungswirkungen von Geldpolitik in einem Neu-Keynesianischen Modell mit heterogenen Agenten. Heterogenität ist eine notwendige Voraussetzung, um über Verteilung und Umverteilung sprechen zu können, und wird in diesem Modell durch eine Kohortenstruktur hergestellt, ein Novum in dieser Literatur. Die Hauptresultate sind, dass Heterogenität erfolgreiche Geldpolitik erschwert, da die Bekämpfung von Inflation nicht automatisch auch den Gesamtoutput stabilisiert. Diese Verbindung, die in Standardmodellen vorherrscht, bricht durch Umverteilungseffekte zusammen, die sich aus den Änderungen der Zinssätze ergeben. Diese Effekte sind sehr persistent über die Zeit, wodurch vor allem ungefilterte Zeitreihen eine starke Abweichung von den Resultaten der Standard Modelle zeigen.
Das zweite Paper dieser Dissertation präsentiert ein Modell eines friktionalen Arbeitsmarktes, auf dem Firmen mehrere Arbeitskräfte anstellen können. Wir benutzen dieses Setup um zwei langfristige Trends darzustellen und gemeinsam zu analysieren. Einerseits hat sich die technische Möglichkeit Arbeit und Kapital zu substitutieren erhöht, andererseits ist der Preis für neue Investitionsgüter gesunken. Beide Effekte führen in unserem Modell zu einem Anstieg des Einsatzverhältnisses von Kapital zu Arbeit, zu höherer Profitabilität von Firmen und zu größerer Volatilität dieser Profite. Betrachtet man jedoch die Entlohnung des Faktors Arbeit, eine zentrale Kennzahl der Verteilung in einer Ökonomie, so führen die beiden Trends zu unterschiedlichen Effekten. Ein geringerer Preis des Kapitals führt zu einem kontrafaktischen Anstieg der Lohnquote, wohingegen die erhöhte Substituierbarkeit diese senkt.
Im finalen Papier der Dissertation wandert der Fokus weg von makroökonomischen Märkten und Modellen hin zu Online Dating. In einem Modell einer Gesellschaft, die aus mehreren Gruppen besteht, verwenden wir einen Matching Algorithmus um die Verteilung der Partnerschaften zu bestimmen. In einem Zufallsgraph-Model etablieren wir Online Dating über eine erhöhte Kontaktwahrscheinlichkeit mit Mitgliedern anderer Gruppen. Wir definieren Kennzahlen zur Wohlfahrt in dieser Ökonomie und benutzen diese um den Effekt von Online Dating zu quantifizieren. Es zeigt sich, dass Online Dating zu stabileren und durchmischteren Partnerschaften führt. Wir vergleichen diese Resultate mit US Daten und finden die Modellvorhersagen bestätigt.