Abstract (deu)
Ziel dieser Diplomarbeit ist die Thematisierung sprachlich bedingter fehlerhafter
Kommunikation in der Kommunikation über Sprechfunk zwischen Piloten und Fluglotsen. Aviation English, d.h. jene spezialisierte Sprache, die in einem solchen internationalen Umfeld zum Einsatz kommt, wird dabei als eine Ausprägung von English as
a lingua franca und als ein Beispiel von English for specific purposes identifiziert.
Diese Charakterisierung ermöglicht neben einem besseren Verständnis der linguistischen Eigenschaften von aviation English auch eine detailliertere Diskussion der Ergebnisse aus dem analytischen Teil der Arbeit. Dieser empirische Teil wurde mithilfe
der Online-Datenbank des Aviation Safety Reporting System der NASA durchgeführt,
wobei eine Auswahl von anonym übermittelten Vorfallsberichten untersucht wurde.
Nach dem manuellen Filtern der Datenabfrage wurden, abhängig von der Art des jeweils beschriebenen Ereignisses, jedem Bericht eine Kategorie und eine Bezeichnung
vergeben. Die gewonnenen Daten zeigten, dass die Verwendung nicht-normgerechter
Phrasen und eine schwer verständliche Aussprache die häufigsten Faktoren in Bezug
auf sprachlich bedingte fehlerhafte Kommunikation waren. Um dem entgegenzuwirken, bedarf es vonseiten der internationalen Luftfahrtgemeinschaft neben der Optimierung des sprachlichen Systems auch einer Verbesserung der kommunikativen Fä-
higkeiten des Luftfahrtpersonals. Insbesondere letztere Anregung zielt dabei gleichermaßen auf alle Sprachbenutzer ab: während nicht-Muttersprachler der englischen
Sprache von einem Ausbau ihrer sprachlichen Kompetenzen profitieren, können ‚native speakers‘ durch gezieltes Training von kommunikativen Strategien mit jenem
spezialisierten Umfeld besser vertraut gemacht werden, in dem der Sprechfunk zwischen Piloten und Fluglotsen stattfindet.