Abstract (deu)
Gibt es Tote? …sonst berichten wir nicht darüber. Ausgehend von diesem Satz befasst sich diese Arbeit sich mit der Frage, inwieweit die Mortalität eine Rolle für die Auswahl von Nachrichten spielt. Als Untersuchungsgegenstand wurde die
Berichterstattung von überregionalen österreichischen Tageszeitungen über Cholera im Jahr 2011 und Ebola im Jahr 2014 gewählt. Die Arbeit leistet somit einen Beitrag zum Verständnis von journalistischen Selektionskriterien auf
kommunikationswissenschaftlicher Basis. Als theoretische Grundlage fungiert die Nachrichtenwerttheorie, sowie einige Abwandlungen davon. Es wird davon
ausgegangen, dass Mortalität einen großen Einfluss auf die Berichterstattung über Krankheiten bzw. Epidemien hat. Um dies zu überprüfen wird in dieser Arbeit ein zweistufiges Analyseverfahren durchgeführt, dass in einem ersten Schritt die
betreffenden Artikel der Tageszeitung mittels Inhaltsanalyse auf quantitative Weise überprüft und die vorher deklarierten Nachrichtenfaktoren untersucht. In einem zweiten Schritt folgen zwei ExpertInneninterviews mit einer Vertreterin von
Ärzte ohne Grenzen, sowie einem Ressortleiter für Wissenschaft aus dem öffentlich-rechtlichen Medium ORF.
Die Analyse zeigt, dass Mortalität nur in einem ersten Schritt wichtig für die Berichterstattung dieser Krankheiten, besonders Ebola ist. Vielmehr spielt die Nähe in kultureller und geografischer Ausprägung wichtig für die Aufnahme in die
Nachrichten. Sämtliche untersuchte Artikel liegen dieser Arbeit in elektronischer Form bei.