You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1351401
Title (deu)
Leonardos Burlington House-Karton und seine Rezeptionsgeschichte
Author
Andrea Ottermayer
Adviser
Monika Dachs-Nickel
Assessor
Monika Dachs-Nickel
Abstract (deu)
In der vorliegenden Masterarbeit wird dargestellt, wie Leonardos einzig überlieferter Karton einer Anna Selbdritt mit Johannesknaben - allgemein unter dem Namen "Burlington House- Karton" bekannt - über einen Zeitraum von rund fünfhundert Jahren kopiert, zitiert und adaptiert wurde. Am Beginn der Arbeit wird auf Leonardos Beschäftigung mit dem Thema der Anna Selbdritt eingegangen, die ca. zwei Jahrzehnte andauerte und eine Werkgruppe beinhaltet, die aus einem Gemälde des Louvre, dem Burlington House-Karton, etwa dreißig Studien und einem bzw. zwei heute verschollenen Kartons besteht. Es wird auf die Darstellungstypologie des Kartons, die Frage der Datierung sowie auf die besonderen Merkmale der Bildkomposition - die Figurenverschränkung und Anwendung des Kontrapost - wie sie zuvor noch nicht zu sehen war, eingegangen. Ein Kapitel behandelt die gemeinsamen Jahre, die Leonardo, Michelangelo und Raffael in Florenz verbracht haben - in dieser Zeit entstand mit großer Wahrscheinlichkeit der Burlington House-Karton und auch dessen Rezeption fand hier ihren Anfang durch Raffael. Der Weg des Kartons nach Leonardos Tod von Frankreich nach Mailand und über Venedig nach London, wo er sich seit 1962 in der National Gallery befindet, zeigt auch seine weitere Rezeptionsgeschichte: von Leonardos Schüler Francesco Melzi, der nach dem Tod Leonardos im Besitz des Kartons war, über Bernardino Luini zu anonymen flämischen und italienischen Künstlern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nachdem sich der Karton jahrhundertelang in Privatbesitz befunden hatte, gelangte er schließlich 1779 in den Besitz einer Institution, der Royal Academy of Arts in London. Dieser Umstand führt zu einem Fragenkatalog auf den eingegangen wird: z. B. welche Funktion und Stellenwert der Karton in dieser Künstler-Lehranstalt hatte, sowie die Stellung seines Meisters Leonardo in England vom 17. bis 19. Jahrhundert. Zum Abschluss wird gezeigt, wie mit den Reproduction drawings (after the Leonardo cartoon) der englischen Künstlerin Jenny Saville, Inspiration durch und Auseinandersetzung mit Leonardos Karton im 21. Jahrhundert künstlerischen Ausdruck finden.
Keywords (deu)
Leonardo da VinciBurlinton House-KartonRezeptionsgeschichte
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1351401
rdau:P60550 (deu)
123 Seiten : Illustrationen
Number of pages
127
Members (1)
Title (deu)
Leonardos Burlington House-Karton und seine Rezeptionsgeschichte
Author
Andrea Ottermayer
Abstract (deu)
In der vorliegenden Masterarbeit wird dargestellt, wie Leonardos einzig überlieferter Karton einer Anna Selbdritt mit Johannesknaben - allgemein unter dem Namen "Burlington House- Karton" bekannt - über einen Zeitraum von rund fünfhundert Jahren kopiert, zitiert und adaptiert wurde. Am Beginn der Arbeit wird auf Leonardos Beschäftigung mit dem Thema der Anna Selbdritt eingegangen, die ca. zwei Jahrzehnte andauerte und eine Werkgruppe beinhaltet, die aus einem Gemälde des Louvre, dem Burlington House-Karton, etwa dreißig Studien und einem bzw. zwei heute verschollenen Kartons besteht. Es wird auf die Darstellungstypologie des Kartons, die Frage der Datierung sowie auf die besonderen Merkmale der Bildkomposition - die Figurenverschränkung und Anwendung des Kontrapost - wie sie zuvor noch nicht zu sehen war, eingegangen. Ein Kapitel behandelt die gemeinsamen Jahre, die Leonardo, Michelangelo und Raffael in Florenz verbracht haben - in dieser Zeit entstand mit großer Wahrscheinlichkeit der Burlington House-Karton und auch dessen Rezeption fand hier ihren Anfang durch Raffael. Der Weg des Kartons nach Leonardos Tod von Frankreich nach Mailand und über Venedig nach London, wo er sich seit 1962 in der National Gallery befindet, zeigt auch seine weitere Rezeptionsgeschichte: von Leonardos Schüler Francesco Melzi, der nach dem Tod Leonardos im Besitz des Kartons war, über Bernardino Luini zu anonymen flämischen und italienischen Künstlern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nachdem sich der Karton jahrhundertelang in Privatbesitz befunden hatte, gelangte er schließlich 1779 in den Besitz einer Institution, der Royal Academy of Arts in London. Dieser Umstand führt zu einem Fragenkatalog auf den eingegangen wird: z. B. welche Funktion und Stellenwert der Karton in dieser Künstler-Lehranstalt hatte, sowie die Stellung seines Meisters Leonardo in England vom 17. bis 19. Jahrhundert. Zum Abschluss wird gezeigt, wie mit den Reproduction drawings (after the Leonardo cartoon) der englischen Künstlerin Jenny Saville, Inspiration durch und Auseinandersetzung mit Leonardos Karton im 21. Jahrhundert künstlerischen Ausdruck finden.
Keywords (deu)
Leonardo da VinciBurlinton House-KartonRezeptionsgeschichte
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1351402
Number of pages
127