Abstract (deu)
Einleitung: Das Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob es eine Förderung der professionellen Lebensqualität bei FlüchtlingshelferInnen benötigt, Tendenzen in der Wahl von Copingstrategien und das Vorhandensein von Vorurteilen zu betrachten.
Methodik und Stichprobenbeschreibung: 412 FlüchtlingshelferInnen nahmen an der Querschnittstudie mittels eines Onlinefragebogens teil. Die Stichprobe bestand aus 131 freiwilligen, 191 beruflichen und 90 sowohl freiwilligen als auch beruflichen FlüchtlingshelferInnen. Das Durchschnittsalter lag bei 43 Jahren mit einer Standardabweichung von 13.9. Insgesamt gab es 106 männliche, 305 weibliche TeilnehmerInnen und eine Person, die sich keinem Geschlecht zuschrieb. Zudem gaben 261 an eine Ausbildung im interkulturellen Bereich und 27 im Traumabereich zu haben.
Ergebnisse: Unterschiede hinsichtlich der professionellen Lebensqualität konnten zwischen ehrenamtlichen und hauptberuflichen, weiblichen und männlichen, älteren und jüngeren bzw. erfahreneren und weniger erfahreneren, höher gebildeteren und niedriger gebildeteren FlüchtlingshelferInnen und ebenso zwischen jenen mit einer Traumaausbildung, interkulturellen Ausbildung und keiner spezifischen Ausbildung gefunden werden. Weiters konnten Korrelationen zwischen Secondary Traumatic Stress bzw. Burnout und offenen Vorurteilen gefunden werden, sowie zwischen Compassion Satisfaction und subtilen Vorurteilen. In Bezug auf Copingverhalten konnte festgestellt werden, dass Frauen sich von Männer unterscheiden, ebenso wie jüngere HelferInnen von älteren HelferInnen. Zwischen Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen konnte kein Unterschied im Copingverhalten gefunden werden, allerdings gab es einen Unterschied zwischen HelferInnen mit einer interkulturellen Ausbildung und jenen ohne spezifische Ausbildung. Unterschiede zwischen subtilen Vorurteilen gab es zwischen Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen und auch HelferInnen mit interkultureller Ausbildung und jenen ohne eine spezifische Ausbildung.