Die ersten Pfahlbauten am Attersee wurden 1870 entdeckt. Im Zuge des darauf einsetzenden „Pfahlbaufiebers“ konzentrierte sich die Forschung über lange Zeit fast ausschließlich auf die Seeufersiedlungen. Erst seit kurzem wird durch das internationale Projekt: „Beyond Lake Villages“ auch das Hinterland einiger Seen erforscht, sowie Lehrgrabungen der Universität Wien durch Timothy Taylor im Hinterland des Attersees durchgeführt. Ziele dieser Masterarbeit sind zum einen eine landschaftsarchäologische Analyse anhand ausgesuchter, geeignet erscheinender Geofaktoren, um potenzielle, diachron unterschiedliche, Siedlungssystematiken aufzuzeigen, zum anderen, die Möglichkeit, diese Ergebnisse auf einen bisher unerforschten See, den Tegernsee in Bayern zu übertragen. Es zeigt sich, dass im Hinterland des Attersees für das ausgewählte Gebiet ein deutlich unterschiedliches Siedlungsverhalten zumindest für das Spätneolithikum und die mittlere Bronzezeit festgestellt werden kann. Die Siedlungen der Mittelbronzezeit liegen im Schnitt höher im Gelände und näher am Attersee als die spätneolithischen. Ebenso wurden die großteils undatierten Hügelgräber bearbeitet, um mögliche Bezüge zueinander aufzuzeigen. Die Sichtachsen könnten hier eine chronologische Abfolge der Erbauung implizieren. Streufunde im ausgewählten Gebiet erwiesen sich nur als bedingt aussagekräftig und wurden nur bearbeitet, wenn sie durch ihre Lage und Bezug zu Siedlungen sinnvoll erschienen. Dabei konnte für die Urnenfelderkultur eine regelhafte Deponierung im Attersee mit Bezug auf die Siedlung am Buchberg herausgearbeitet werden. Ein Umlegen der Ergebnisse auf den Tegernsee stellte sich als schwierig heraus und ist nur bei gleicher Datenmenge und Qualität möglich. Dennoch konnten durch Begehungen rund um den Tegernsee einige potenzielle Siedlungsstellen entdeckt werden. Wünschenswert wäre, diese in Zukunft durch noninvasive Methoden wie geomagnetische Messungen zu untersuchen.
Die ersten Pfahlbauten am Attersee wurden 1870 entdeckt. Im Zuge des darauf einsetzenden „Pfahlbaufiebers“ konzentrierte sich die Forschung über lange Zeit fast ausschließlich auf die Seeufersiedlungen. Erst seit kurzem wird durch das internationale Projekt: „Beyond Lake Villages“ auch das Hinterland einiger Seen erforscht, sowie Lehrgrabungen der Universität Wien durch Timothy Taylor im Hinterland des Attersees durchgeführt. Ziele dieser Masterarbeit sind zum einen eine landschaftsarchäologische Analyse anhand ausgesuchter, geeignet erscheinender Geofaktoren, um potenzielle, diachron unterschiedliche, Siedlungssystematiken aufzuzeigen, zum anderen, die Möglichkeit, diese Ergebnisse auf einen bisher unerforschten See, den Tegernsee in Bayern zu übertragen. Es zeigt sich, dass im Hinterland des Attersees für das ausgewählte Gebiet ein deutlich unterschiedliches Siedlungsverhalten zumindest für das Spätneolithikum und die mittlere Bronzezeit festgestellt werden kann. Die Siedlungen der Mittelbronzezeit liegen im Schnitt höher im Gelände und näher am Attersee als die spätneolithischen. Ebenso wurden die großteils undatierten Hügelgräber bearbeitet, um mögliche Bezüge zueinander aufzuzeigen. Die Sichtachsen könnten hier eine chronologische Abfolge der Erbauung implizieren. Streufunde im ausgewählten Gebiet erwiesen sich nur als bedingt aussagekräftig und wurden nur bearbeitet, wenn sie durch ihre Lage und Bezug zu Siedlungen sinnvoll erschienen. Dabei konnte für die Urnenfelderkultur eine regelhafte Deponierung im Attersee mit Bezug auf die Siedlung am Buchberg herausgearbeitet werden. Ein Umlegen der Ergebnisse auf den Tegernsee stellte sich als schwierig heraus und ist nur bei gleicher Datenmenge und Qualität möglich. Dennoch konnten durch Begehungen rund um den Tegernsee einige potenzielle Siedlungsstellen entdeckt werden. Wünschenswert wäre, diese in Zukunft durch noninvasive Methoden wie geomagnetische Messungen zu untersuchen.