Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Vorkommen großer und mittelgroßer Säuger entlang von Höhengradienten in der Verwallgruppe in Österreich, wobei der Fokus auf Nestprädatoren bodenbrütender Vogelarten gelegt wurde. Einerseits wurden Veränderungen im Artenreichtum, der Artenzusammensetzung und der täglichen Aktivität großer und mittelgroßer Säuger ermittelt, und andererseits die Veränderung des Prädationsdrucks erforscht. Für die Durchführung der Studie, wurden insgesamt 100 Kunstnester verwendet. Diese wurden, gemeinsam mit Fotofallen, entlang von zwei Höhengradienten in verschiedenen Untersuchungsgebieten zwischen Mai und September 2018 ausgebracht. Abhängig von der Expositionsdauer (max. 26 Tage) und der Prädation wurden sie regelmäßig in die nächste Höhenstufe versetzt. Zusätzlich dazu wurden verschiedene Vegetationsparameter und abiotische Variablen erhoben. Folgende Pflanzenfresser konnten dabei ermittelt werden: Rothirsch (Cervus elaphus), Reh (Capreolus capreolus), Gämse (Rupicapra rupicapra), Murmeltier (Marmota marmota), Schneehase (Lepus timidus), Hauspferd (Equus caballus) und Hausrind (Bos primigenius Taurus). Die vorkommenden Raubsäuger waren Rotfuchs (Vulpes vulpes), Baum- (Martes martes) und Steinmarder (Martes foina), Hermelin (Mustela erminea), Waldiltis (Mustela putorius) und Dachs (Meles meles). Allerdings waren auch Corviden und Kühe wichtige Prädatoren. Die Verbreitung der verschiedenen Arten, war von diversen Umweltfaktoren abhängig, wie zum Beispiel Höhe der Strauchschicht oder Nähe zu Wegen und Straßen. Die Artenzusammensetzung großer und mittelgroßer Säuger veränderte sich entlang des Höhengradienten und der Artenreichtum und die tägliche Aktivität nahmen mit zunehmender Höhe ab. Für Raubsäuger allein war dieser Zusammenhang nicht ersichtlich. Trotzdem zeigte sich, ein wichtiger Einfluss der Höhe auf das Pradationsrisiko, genauso wie die Distanz zu Wegen und Straßen. Insgesamt war die Prädationsrate (36%) verglichen mit ähnlichen Studien im unteren Bereich. Allerdings ist die Nestprädation bodenbrütender Vogelarten eine komplexe Angelegenheit und gezielte Managementmaßnahmen bedürfen einem detaillierten Verständnis der verschiedenen komplizierten Interaktionen.