Abstract (deu)
Die Bewegung eines optisch levitierten, dielektrischen Nanoteilchens
im Ultrahochvakuum ist gut von der Umgebung isoliert. Aus diesem
Grund ist es ein vielversprechendes System um Quantenverhalten
bei Raumtemperatur nachzuweisen. Ein Weg um dies zu erreichenist
die Bewegung des Nanoteilchens an ein optisches Resonator zu koppeln
(levitated cavity optomechanics). In dieser Arbeit werden zwei
sehr unterschiedliche Methoden des Resonatorkühlens betrachtet die
einerseits notwendig sind um den Bewegungsgrundzustand eines
levitierten Nanoteilchens zu demonstrieren und andererseits den ersten
Schritten zur totalen Quantenkontrolle bei Raumtemperatur darstellen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird unser experimenteller Aufbau
für Optomechanik mit levitierten Nanoteilchen vorgestellt. Das Nanoteilchen
ist in einer optischen Pinzette gefangen und in dem optischen
Resonator positioniert, wobei die Oszillationsfrequenzen in
der Pinzette weit von allen Resonanzen des optischen Resonators entfernt
sind. Der Resonator wird extern mit einem rotverstimmtem
Laser gepumpt, der die Bewegung des Nanoteilchens entlang der Resonatorachse
steuert (z.B. kühlen). Um die Nanoteilchenbewegung im
Vakuum vollständig zu stabilisieren werden die nicht axialen Richtungen
mit parametrischer Rückkühlung gekühlt. Wir charakterisieren
die optomechanischen Kopplungsraten sowie die mechanischen und
optischen Verlustraten um die optomechanische Kooperativität zu
bestimmen. Wir demonstrieren erstmals stabiles Resonatorkühlen im
Hochvakuum (p~10e-6 mbar).
Der zweite Teil beschäftigt sich mit einem deutlich verbessertem
Kühlschema, das auf einer resonatorverstärkten, kohärenten Streuung
der optischen Pinzette basiert, d.h. der zunächst leere optische
Resonator wird nur durch das von dem Nanoteilchen gestreuten
Licht gepumpt. Folglich wird mit einer Pinzette, die bezüglich der
Resonanz des optischen Resonators rotverstimmt ist, die Bewegung
in alle Richtungen stark gekühlt. Wir zeigen echtes, dreidimensionales
Resonatorkühlen, das stabiles levitieren im Hochvakuum ohne
aktive Rückkühlung ermöglicht. Im Gegensatz zum dispersiven Regime
der konventionellen Cavityoptomechanik ist die Kopplung der
axialen Bewegung am Wellenknoten (Intensitätsminimum der Stehwelle)
am größten, was zu einer starken Unterdrückung des Heizens
durch Phasenrauschen führt (> 40 dB) für unsere Parameter). Unsere
beobachtete Leistungsfähigkeit impliziert, dass Resonatorkühlen
durch kohärente Streuung die Kühlung von levitierten Nanoteilchen
in den Grundzustand bei Hintergrunddrücken von unter 10e-7 mbar
und ohne zusätzliche Laserrauschfilterung ermöglichen sollte.