Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage: Wie nehmen SchülerInnen in der Deutschaneignung das Dialekt-Standard-Kontinuum wahr? Aus dieser Forschungsfrage wiederum resultieren weitere Unterfragen: Wie wird mit dem Dialekt-Standard-Kontinuum zurechtgekommen? Wie wird im Kontinuum hin- und hergeglitten? Wie wird der Spracherwerb beeinflusst?
Am Beginn der Arbeit werden zunächst theoretische Begrifflichkeiten geklärt. Es erfolgt anfangs ein Überblick hinsichtlich der Deutschen Sprache und des Spracherwerbs mit seinen unterschiedlichen Formen bezüglich Mehrsprachigkeit und Migration. In weiterer Folge wird auf Österreichs Sprachsituation in Bezug auf Plurizentrik und Dialekt im schulischen Umfeld eingegangen. In diesem Zusammenhang soll auch eine Studie von de Cillia et al. „Österreichisches Deutsch als Unterrichts-und Bildungssprache an österreichischen Schulen“ Erwähnung finden. In einem empirischen Teil dieser Arbeit, wofür insgesamt 10 SchülerInnen in Hinblick auf die Beantwortung der gestellten Fragen interviewt wurden, sollen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede aufgedeckt und besprochen werden. Die Arbeit stützt sich auf eine inhaltlich-strukturierende Inhaltsanalyse von Philipp Mayring und die Untersuchungen sollen dazu beitragen, ein besseres Verständnis für das Dialekt-Standard-Kontinuum in Verbindung mit dem Spracherwerb zu gewinnen.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die interviewten InformantInnen das Vorhandensein des Dialekt-Standard-Kontinuums auf unterschiedliche Art und Weise wahrnehmen und selbst im Kontinuum gleiten. Dahingehend ist es wichtig, sowohl ein schulisches als auch gesellschaftliches Bewusstsein mit dem Umgang der Varietäten auszubilden. Die Analysen zielen ebenfalls darauf ab, das Sprachbewusstsein bei LehrerInnen zu schärfen und dass die Plurizentrik hinsichtlich des Migrationskontextes für den Erwerb des Deutschen vor allem im schulischen Bereich von großer Bedeutung ist.