Abstract (deu)
Im Verlauf des letzten Jahrzehnts konnte eine verstärkte Zuwendung zu empirischen methodischen Ansätzen in der kunstwissenschaftlichen Forschung verzeichnet werden. Diese Ansätze werden jedoch keineswegs ausschließlich positiv bewertet. Häufig stehen sie großer Skepsis gegenüber und werden als fachfremde Über- und Eingriffe seitens der Natur- und Sozialwissenschaften in den geisteswissenschaftlichen Hegemonialbereich verstanden. Die Möglichkeiten empirischer Forschung, geisteswissenschaftliche Konzepte hinreichend abzubilden werden vielfach in Zweifel gezogen; wodurch gleichzeitig die Sinnhaftigkeit einer empirisch-arbeitenden Kunstwissenschaft verworfen wird.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen begründeten Antwortversuch auf die Frage nach dem Wert und den Voraussetzungen empirischer Ansätze für die Kunstwissenschaften zu entwerfen. Im Konkreten werden hierzu zunächst die gegenüber empirischen Ansätzen geäußerten positiven und negativen Kritikpunkte herausgearbeitet und kondensiert, um sie anschließend im Einzelnen einer Prüfung an konkreten Fallbeispielen zu unterziehen. Bei den zugrunde gelegten Fallbeispielen handelt es sich um drei empirische Studien, die der Rezeptionsästhetik zuzuordnen sind und somit im weiteren Sinne in den Bereich der empirischen Bildwissenschaft fallen. Am Beispiel dieser Studien werden argumentativ Möglichkeiten und Grenzen der jeweils gewählten empirischen Zugänge diskutiert. Die Diskussion ist dabei in zwei Schwerpunkte unterteilt: eine inhaltliche Diskussion der – mit empirischen Mitteln erzielten – Ergebnisse sowie eine methodische Diskussion, welche die jeweiligen Vorgehensweisen kritisch beleuchtet.