Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit analysiert vier Werke danach, inwiefern sie sich dem Genre der Legende annähern. Es handelt sich um Leyendas (Legenden) (1858-1864) von Gustavo Adolfo Bécquer (1836-1870), der dreiteilige Gedichtband La Légende des siècles (Die Legende der Jahrhunderte) (1859, 1877, 1883) von Victor Hugo (1802-1885), Macunaíma, o herói sem nenhum carácter (Macunaíma. Der Held ohne jeden Charakter) (1928) von Mário de Andrade (1893-1945) und Leyendas de Guatemala („Legenden aus Guatemala“) (1930) von Miguel Ángel Asturias (1899-1974). Zwei der Werke gehören zur Romantik, zwei zur Avantgarde. Die vier Kategorien, die wichtige Charakteristiken der Legende repräsentieren, sind, ob der Ursprung von gewissen Objekten beschrieben wird, ob es kulturelle und intertextuelle Verwicklungen gibt, ob die mündliche Verbreitung simuliert wird und, ob und wie übernatürliche Inhalte vorkommen. In den Leyendas spielt die Erzählerstimme eine wichtige Rolle, die die mündliche Weiterverbreitung simuliert. Légende des siècles erzählt den Ursprung und die Geschichte der Menschheit. Macunaíma hat eine abgeschlossene Handlung, in der oftmals der mythische Ursprung von gewissen Naturphänomenen erzählt wird. Die Rolle des Erzählers ist wichtig für die Interpretation des Buches. Man merkt einen Einfluss von indigenen Mythen und von der mittelalterlichen Legende “Vita Christi”. Leyendas de Guatemala erzählt den mythischen Ursprung der Nation Guatemala und enthält auch viele intertextuelle Verbindungen mit Mythen der Maya. Man merkt, dass die vier Werke sich in manchen Punkten ähneln und, dass die Autoren in manchen Punkten unterschiedliche Herangehensweisen wählten.