Title (deu)
„wir streben schon in erster Linie an, dass man mit uns Deutsch spricht“
zum institutionellen Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit am Beispiel des österreichischen Arbeitsmarktservice
Author
Clara Holzinger
Advisor
Elisabethh Scheibelhofer
Assessor
Elisabethh Scheibelhofer
Abstract (deu)
Globalisierung sowie zunehmende Migration und Mobilität haben entscheidend zu steigender gesellschaftlicher Komplexität beigetragen. Der (politische) Umgang mit Diversität hat weitreichende Folgen für gesellschaftliche Teilhabe sowie soziale Gerechtigkeit und beeinflusst in Migrationsgesellschaften die Lebenswelten aller, sowohl die der Mehrheitsbevölkerung als auch die von migrierten und mobilen Minderheiten. Die Frage, wie Institutionen mit Diversität umgehen, ist folglich eine politische. Sprachliche Vielfalt ist hier aufgrund des vorwiegend durch Sprache vermittelten öffentlichen Lebens von besonderer Bedeutung, wird jedoch häufig mit kultureller und religiöser Andersartigkeit gleichgesetzt. Der institutionelle Umgang mit sprachlicher Diversität wird so unter den Umgang mit Diversität generell subsumiert – wodurch spezifisch sprachbezogene Fragestellungen aus dem Fokus geraten. Hier setzt die vorliegende Arbeit an, welche den Umgang mit sprachlicher Diversität innerhalb des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) aus der Perspektive von Mitarbeiter_innen fokussiert. Basierend auf den Prinzipien der konstruktivistischen Grounded Theory nach Charmaz wurden die Daten vorrangig in problemzentrierten Interviews mit AMS-Mitarbeiter_innen erhoben. Die Analyse zeigt, dass das AMS prinzipiell als monolinguale Institution konzipiert wird. Dies führt angesichts einer zunehmend sprachlich heterogenen Kundschaft zu Widersprüchen. Die Absenz eines systematischen institutionellen Umgangs mit Kommunikationsproblemen führt zu Tendenzen der Individualisierung und Externalisierung von diesbezüglichen Zuständigkeiten. Die Interpretation der empirischen Daten legt nahe, dass Mitarbeiter_innen unter gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen den Umgang mit sprachlicher Diversität als problematisch erleben. Deutlich wird außerdem, dass Kommunikationsprobleme eng mit der Frage verknüpft sind, welche Handlungsspielräume Sprachregime in Institutionen ermöglichen bzw. verwehren.
Keywords (deu)
MehrsprachigkeitMigrationArbeitsmarktverwaltungSprachregimeStreet-level bureaucracy
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
111 Seiten
Number of pages
118
Study plan
Masterstudium Soziologie
[UA]
[066]
[905]
Association (deu)
Title (deu)
„wir streben schon in erster Linie an, dass man mit uns Deutsch spricht“
zum institutionellen Umgang mit gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit am Beispiel des österreichischen Arbeitsmarktservice
Author
Clara Holzinger
Abstract (deu)
Globalisierung sowie zunehmende Migration und Mobilität haben entscheidend zu steigender gesellschaftlicher Komplexität beigetragen. Der (politische) Umgang mit Diversität hat weitreichende Folgen für gesellschaftliche Teilhabe sowie soziale Gerechtigkeit und beeinflusst in Migrationsgesellschaften die Lebenswelten aller, sowohl die der Mehrheitsbevölkerung als auch die von migrierten und mobilen Minderheiten. Die Frage, wie Institutionen mit Diversität umgehen, ist folglich eine politische. Sprachliche Vielfalt ist hier aufgrund des vorwiegend durch Sprache vermittelten öffentlichen Lebens von besonderer Bedeutung, wird jedoch häufig mit kultureller und religiöser Andersartigkeit gleichgesetzt. Der institutionelle Umgang mit sprachlicher Diversität wird so unter den Umgang mit Diversität generell subsumiert – wodurch spezifisch sprachbezogene Fragestellungen aus dem Fokus geraten. Hier setzt die vorliegende Arbeit an, welche den Umgang mit sprachlicher Diversität innerhalb des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) aus der Perspektive von Mitarbeiter_innen fokussiert. Basierend auf den Prinzipien der konstruktivistischen Grounded Theory nach Charmaz wurden die Daten vorrangig in problemzentrierten Interviews mit AMS-Mitarbeiter_innen erhoben. Die Analyse zeigt, dass das AMS prinzipiell als monolinguale Institution konzipiert wird. Dies führt angesichts einer zunehmend sprachlich heterogenen Kundschaft zu Widersprüchen. Die Absenz eines systematischen institutionellen Umgangs mit Kommunikationsproblemen führt zu Tendenzen der Individualisierung und Externalisierung von diesbezüglichen Zuständigkeiten. Die Interpretation der empirischen Daten legt nahe, dass Mitarbeiter_innen unter gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen den Umgang mit sprachlicher Diversität als problematisch erleben. Deutlich wird außerdem, dass Kommunikationsprobleme eng mit der Frage verknüpft sind, welche Handlungsspielräume Sprachregime in Institutionen ermöglichen bzw. verwehren.
Keywords (deu)
MehrsprachigkeitMigrationArbeitsmarktverwaltungSprachregimeStreet-level bureaucracy
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
118
Association (deu)
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