Abstract (deu)
Geschäftsprozessmodellierung (GPM) ist eine Hauptaktivität im heutigen Umfeld des Geschäftsprozessmanagements. Ihr Ziel ist es, die zunehmend komplexen und voneinander abhängigen Prozesse eines Unternehmens grafisch darzustellen. Viele allgemeingültige GPM Sprachen sind oftmals nicht in der Lage, die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Anwendungsdomäne darzustellen. Hier hilft das Konzept der domänenspezifischen Modellierung dabei, diese Lücke zu schließen, indem das Abstraktionsniveau der GPM auf ein höheres Level gehoben wird, um domänenspezifische Konzepte, Regeln und Funktionalitäten einzubeziehen.
Wenn es darum geht, domänenspezifische GPM Methoden zu entwickeln, gibt es bis dato keinen Ansatz, der die Entwicklungs-, Implementierungs- und Modellierungsphase speziell mit Fokus auf die Domäne betrachtet. Diese Arbeit stellt ein Lebenszyklus-Framework für domänenspezifische GPM vor, welche sich auf die systematische Evaluation der Domäne fokussiert, um domänenspezifische Konzepte, Regeln und Funktionalitäten zu extrahieren. Das Framework baut auf dem bewährten Ansatz des Modellierungsmethoden Engineerings auf, welcher das Konzept der Metamodellierung verwendet. Die Technologie für die Implementierung bilden Metamodellierungs-Plattformen.
Die Hypothese, dass Domänenspezifität auf der Meta-Ebene der Sprache angesiedelt ist, wird innerhalb dieser Arbeit durch eine Literaturanalyse bereits existierender domänenspezifischer Modellierungssprachen bewiesen. Als Methodik wird der Design Science Research Ansatz verwendet, um das Domain Integration Framework (DIF) als das Artefakt zu entwickeln. Das DIF wird im Zuge dieser Arbeit am Beispiel der Entwicklung eines domänenspezifischen GPM-Tools für die Modellierung eines Automobil-Montageprozesses angewendet und evaluiert.