Abstract (deu)
Die Bildungsexpansion nach 1945 führt dazu, dass Personen in Österreich höhere Bildungsabschlüsse erreichen. Die Hoffnung war es, dass die Bildungsungleichheiten dadurch abnehmen. Allerdings wurde bereits vielfach empirisch belegt, dass Bildungsungleichheiten auch nach der Bildungsexpansion weiterhin bestehen bleiben. Mit der steigenden Anzahl hoher Bildungsabschlüsse in einer Gesellschaft entsteht auch die Frage, was diese dann noch wert sind. Forschungsarbeiten, die den Wert der Bildung aufgreifen zeigen, dass noch größere Ungleichheiten bestehen bleiben, wenn dieser in die Analyse miteinbezogen wird. Im bisherigen Forschungsstand zu den Bildungsungleichheiten in Österreich wird Bildung jedoch meist nur als absoluter Wert gemessen. Es wird hier versucht, ein neuer Blickwinkel auf die Analyse von Bildungsungleichheiten in Österreich zu werfen, indem ein Bildungsindikator gebildet wird, der von der Anzahl der Abschlüsse pro Jahr abhängt. Dieser Wert wird schließlich in multiplen Regressionen anhand der EU-SILC Daten von 2005 und 2011 auf seine Determinanten hin analysiert. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Regressionen zu absoluten Bildungswerten kann schließlich geklärt werden, dass in den hier benutzten Daten Bildungsungleichheiten nicht stärker bestehen bleiben, wenn ein relativer Indikator benutzt wird.