Abstract (deu)
Diese theoretische Masterarbeit fokussiert auf die Materialität situierter Eventpraktiken und ihren Umgang mit Menschenmengen bei der Koproduktion und Regulierung von Affekten und Verhaltensweisen und im Besonderen auf die situative Beteiligung von Praktiken der Animation und Praktiken des risikopräventiven Managements: den Sicherheitspraktiken.
Die Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt in drei konstatierten theoretischen Vernachlässigungen im Kontext der Eventforschung um Ronald Hitzler, Winfried Gebhardt und Hubert Knoblauch: dies wären eine Theorie der Affekte und ihrer Animation, Praktiken der Sicherheit und eine Theorie der Masse und ihrer Dynamik. Es wird versucht, diese drei Begriffe bzw. Theorien dieser sozialen Phänomenbereiche für ein soziologisches Verständnis von Events als notwendig zu etablieren.
Zum Zweck der Entwicklung dieser Begriffe wird in die dafür als ideal angesehene Praxistheorie (Andreas Reckwitz, Stefan Hirschauer, Margaret Wetherell) eingeführt, eine ausführliche Beschreibung praxeologischer Konzepte von Körperlichkeit, Artefakten und Affekten geliefert und diese im nächsten Schritt mit klassischen (Gustave Le Bon und Elias Canetti) und gegenwärtigen Massentheorien (Randall Collins und Stephen Reicher) konfrontiert, dabei die fehlende Anerkennung der Relevanz von Technologie und insbesondere die Außerachtlassung materieller Sicherheitspraktiken im Feld dieser Massentheorien hinterfragt.
Ziel der Forschung ist es schließlich, die Konstitution von Eventmassen und ihrer Affekte durch Praktiken der Animation und Praktiken der Sicherheit und die Koproduktion von Affektwaren im ökonomisierten Eventzusammenhang zu zeigen.