Abstract (deu)
Das multiple Myelom ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. Diese Krebserkrankung ist gekennzeichnet durch eine unkontrollierte Vermehrung von Plas- mazellen, die wichtige Antikörper-produzierende Zellen des Immunsystems darstellen. Bis zum heutigen Tag ist das multiple Myelom zwar behandelbar, aber immer noch unheilbar. Die Überlebensraten reichen von ein paar Monaten bis zu mehr als 10 Jahren, abhängig von der Zellbiologie des Myeloms und individuellen Risikofaktoren jedes Patienten.
Eine vorhergehende Arbeit zu diesem Thema offenbarte ein neues Netzwerk-Modell von 17 Proteinen, die in ein Hochrisiko-Myelom involviert sind, das sich durch Fortschreiten der Erkrankung oder Tod des Patienten innerhalb von 1,5 Jahren auszeichnet.
Das Ziel dieser Arbeit war eine struktur-basierte Analyse von den erwähnten 17 Ziel- strukturen mit computergestützten Methoden. Unser Hauptaugenmerk lag auf PKMYT1, einer Kinase, die an der Zellzyklus-Regulation teilnimmt. Mithilfe einer Röntgenstruktur von PKMYT1 in Komplex mit einem bereits bekannten Inhibitor aus der Proteindatenbank (PDB) generierten wir ein Pharmakophormodell und benutzten es, um eine manuell erstellte Datenbank aus bereits zugelassenen, zurückgezogenen und experimentellen Wirkstoffen zu durchsuchen, um dadurch neue Inhibitoren zu finden.
Die resultierenden Verbindungen der Datenbanksuche wurden zurück in die Proteinstruktur von PKMYT1 gedockt und wir waren in der Lage, acht der Strukturen als potentielle Inhibitoren für unser Protein vorherzusagen. Alle finalen Verbindungen sind experimentelle Wirkstoffe, das heißt, sie wurden nur präklinisch getestet. Ein anschließender in-vitro Test zur Überprüfung unserer Vorhersage steht noch aus.