You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1353756
Title (deu)
Kurt Schuschnigg - eine Person der Widersprüche
Author
Christoph Fleischl
Adviser
Oliver Rathkolb
Assessor
Oliver Rathkolb
Abstract (deu)

Das Ziel dieser Literaturarbeit ist die Analyse und Beschreibung des politischen Weltbildes von Kurt Schuschnigg. Das Werk gliedert sich in vier Kapitel, die auch einen Überblick über Schuschniggs Kindheit und Schulzeit, welche von einer streng katholischen und einer unterwürfigen Haltung gegenüber der Habsburgermonarchie geprägt war, geben. Während seiner Schullaufbahn in der „Stella Matutina“ wurde der Grundstein für seine „Deutschtums-Ideologie“ gelegt, welche seine politische Karriere prägte.
Obwohl sich die politischen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg um 180 Grad wendeten, blieb Schuschnigg seinem ideologischen Weltbild treu. Die „gute alte Welt“ des ehemaligen Kanzlers existierte durch den Untergang der Habsburgermonarchie nicht mehr. Nun musste er sich neu orientieren. Erst als Prälat Ignaz Seipel an der Spitze der Christlich-Sozialen Partei stand, fand Schuschnigg eine Persönlichkeit, mit der er sich identifizieren und der er folgen konnte. Seipel verkörperte den „katholischen Katholizismus“, der für einen großdeutschen Kulturkreis stand. Wie Seipel pflegte auch Schuschnigg eine ablehnende Haltung gegenüber der Sozialdemokratie. Diese Aversion verstärkte sich aufgrund der Konflikte dieser beiden Lager in der Zwischenkriegszeit. Aufgrund der ideologischen Diskrepanzen war für Schuschnigg eine Zusammenarbeit zwischen den Parteien nicht mehr möglich. Vielmehr versuchte er mit den „Nationalen“ zu kooperieren, obwohl diese im Gegensatz zu Schuschnigg für den Anschluss Österreichs waren. Er erkannte nicht, welches Lager für die Auflösung Österreichs war, und arbeitete mit den Nationalsozialisten zusammen. Der ehemalige Bundeskanzler konnte sich nicht von seinem kulturellen Deutschtum trennen und verabsäumte es daher, mit allen Mitteln gegen Hitler zu kämpfen.
Nach 1945 emigrierte Schuschnigg nach Amerika, wo er eine Universitätskarriere startete. Während dieser durchlief Schuschnigg einen Demokratisierungs- und Humanisierungsprozess, der sein ideologisches Weltbild änderte. So wurde aus einem Katholiken, der sich den großdeutschen Kulturkreis unter der Führung der Habsburger wünschte, ein „demokratischer Europäer“, der für ein neutrales Österreich in den Vereinigten Staaten von Europa eintrat, wobei er sich in vertrauten Kreisen nicht vollständig aus seiner alten Haltung lösen konnte.

Keywords (deu)
Kurt SchuschniggWidersprücheParamilitärische VerbändeDeutschtumKatholizismusLegitimismusWandel
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1353756
rdau:P60550 (deu)
90 Seiten
Number of pages
90
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Bewegung und Sport
[UA]
[190]
[313]
[482]
Members (1)
Title (deu)
Kurt Schuschnigg - eine Person der Widersprüche
Author
Christoph Fleischl
Abstract (deu)

Das Ziel dieser Literaturarbeit ist die Analyse und Beschreibung des politischen Weltbildes von Kurt Schuschnigg. Das Werk gliedert sich in vier Kapitel, die auch einen Überblick über Schuschniggs Kindheit und Schulzeit, welche von einer streng katholischen und einer unterwürfigen Haltung gegenüber der Habsburgermonarchie geprägt war, geben. Während seiner Schullaufbahn in der „Stella Matutina“ wurde der Grundstein für seine „Deutschtums-Ideologie“ gelegt, welche seine politische Karriere prägte.
Obwohl sich die politischen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg um 180 Grad wendeten, blieb Schuschnigg seinem ideologischen Weltbild treu. Die „gute alte Welt“ des ehemaligen Kanzlers existierte durch den Untergang der Habsburgermonarchie nicht mehr. Nun musste er sich neu orientieren. Erst als Prälat Ignaz Seipel an der Spitze der Christlich-Sozialen Partei stand, fand Schuschnigg eine Persönlichkeit, mit der er sich identifizieren und der er folgen konnte. Seipel verkörperte den „katholischen Katholizismus“, der für einen großdeutschen Kulturkreis stand. Wie Seipel pflegte auch Schuschnigg eine ablehnende Haltung gegenüber der Sozialdemokratie. Diese Aversion verstärkte sich aufgrund der Konflikte dieser beiden Lager in der Zwischenkriegszeit. Aufgrund der ideologischen Diskrepanzen war für Schuschnigg eine Zusammenarbeit zwischen den Parteien nicht mehr möglich. Vielmehr versuchte er mit den „Nationalen“ zu kooperieren, obwohl diese im Gegensatz zu Schuschnigg für den Anschluss Österreichs waren. Er erkannte nicht, welches Lager für die Auflösung Österreichs war, und arbeitete mit den Nationalsozialisten zusammen. Der ehemalige Bundeskanzler konnte sich nicht von seinem kulturellen Deutschtum trennen und verabsäumte es daher, mit allen Mitteln gegen Hitler zu kämpfen.
Nach 1945 emigrierte Schuschnigg nach Amerika, wo er eine Universitätskarriere startete. Während dieser durchlief Schuschnigg einen Demokratisierungs- und Humanisierungsprozess, der sein ideologisches Weltbild änderte. So wurde aus einem Katholiken, der sich den großdeutschen Kulturkreis unter der Führung der Habsburger wünschte, ein „demokratischer Europäer“, der für ein neutrales Österreich in den Vereinigten Staaten von Europa eintrat, wobei er sich in vertrauten Kreisen nicht vollständig aus seiner alten Haltung lösen konnte.

Keywords (deu)
Kurt SchuschniggWidersprücheParamilitärische VerbändeDeutschtumKatholizismusLegitimismusWandel
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1353757
Number of pages
90