Eine der zentralen Herausforderungen für Lehrpersonen ist es, dafür zu sorgen, dass der Ablauf des Unterrichts gesichert ist und der Lehr-Lern-Prozess in einem positiven Klima stattfinden kann. Diskriminierende Äußerungen können jedoch die Unterrichtsatmosphäre negativ beeinträchtigen. Der Umgang mit ihnen steht im Zentrum dieser Arbeit. Hierfür wurden fünf Interviews mit weißen DaZ-Lehrpersonen geführt, die mit rassismuskritischer Bildungsarbeit vertraut sind. Diese Arbeit soll einerseits einen Überblick über die Handlungsstrategien schaffen, die den befragten Lehrpersonen für den Umgang mit diskriminierenden Äußerungen zur Verfügung standen und andererseits einen Blick auf die unterschiedlichen Problematiken werfen, die Lehrpersonen in Bezug auf solche Situationen beschäftigen. Dabei standen insbesondere das Spannungsfeld zwischen professioneller und sozialer Verantwortung im Zentrum sowie die Frage danach, inwieweit diese für den Umgang mit rassismusrelevanten Vorfällen im Unterricht eine Rolle spielen. Die Datenanalyse legt nahe, dass die befragten Lehrpersonen ihre professionelle Verantwortung im Allgemeinen priorisieren. Lehrende legen Wert darauf, dass alle Teilnehmenden im Unterricht ein Gefühl von Sicherheit und Respekt erfahren und wollen dafür sorgen, dass ein angenehmes Arbeitsklima herrscht. Ist dies der Fall, sind die Lehrpersonen dann auch dazu bereit, rassismusrelevante Vorfälle inhaltlich herauszufordern. Wenn das Arbeitsklima jedoch gefährdet oder negativ beeinflusst ist, verorten die Lehrpersonen die Priorität bei der (Wieder-)Herstellung eines günstigeren Arbeitsklimas.
One of the main challenges as a teacher is to create a safe learning environment as well as to guarantee that classes can go on uninterruptedly. Discriminatory incidents like racist remarks can disrupt class and be a negative influence on the learning environment. This paper is concerned with the way situations of this kind are handled by teachers, who teach German as a second language. Therefore, data of interviews with five white teachers, who are familiar with the concept of anti-racist education ( “rassismuskritische Bildungsarbeit”), have been analysed in order to, firstly, get an overview about the various strategies teachers make use of when dealing with those incidents. Secondly, the data also show insight into the thought processes and difficulties teachers encounter here. Here, especially noticeable was the area of conflict between assuming rather professional or social responsibilities. The data analysis indicates that these teachers generally prioritised their professional responsibilities. They want to make sure that learners find themselves in a safe and positive learning environment, where everyone is treated respectfully. Teachers are rather willing to assume social responsibilities and challenge racist remarks, if the atmosphere within the class is perceived as positive and if the interpersonal interactions show mutual respect. If this is not the case, teachers focus sooner on their professional responsibilities facilitating a positive learning environment that guarantees that participants feel safe and respected.
Eine der zentralen Herausforderungen für Lehrpersonen ist es, dafür zu sorgen, dass der Ablauf des Unterrichts gesichert ist und der Lehr-Lern-Prozess in einem positiven Klima stattfinden kann. Diskriminierende Äußerungen können jedoch die Unterrichtsatmosphäre negativ beeinträchtigen. Der Umgang mit ihnen steht im Zentrum dieser Arbeit. Hierfür wurden fünf Interviews mit weißen DaZ-Lehrpersonen geführt, die mit rassismuskritischer Bildungsarbeit vertraut sind. Diese Arbeit soll einerseits einen Überblick über die Handlungsstrategien schaffen, die den befragten Lehrpersonen für den Umgang mit diskriminierenden Äußerungen zur Verfügung standen und andererseits einen Blick auf die unterschiedlichen Problematiken werfen, die Lehrpersonen in Bezug auf solche Situationen beschäftigen. Dabei standen insbesondere das Spannungsfeld zwischen professioneller und sozialer Verantwortung im Zentrum sowie die Frage danach, inwieweit diese für den Umgang mit rassismusrelevanten Vorfällen im Unterricht eine Rolle spielen. Die Datenanalyse legt nahe, dass die befragten Lehrpersonen ihre professionelle Verantwortung im Allgemeinen priorisieren. Lehrende legen Wert darauf, dass alle Teilnehmenden im Unterricht ein Gefühl von Sicherheit und Respekt erfahren und wollen dafür sorgen, dass ein angenehmes Arbeitsklima herrscht. Ist dies der Fall, sind die Lehrpersonen dann auch dazu bereit, rassismusrelevante Vorfälle inhaltlich herauszufordern. Wenn das Arbeitsklima jedoch gefährdet oder negativ beeinflusst ist, verorten die Lehrpersonen die Priorität bei der (Wieder-)Herstellung eines günstigeren Arbeitsklimas.
One of the main challenges as a teacher is to create a safe learning environment as well as to guarantee that classes can go on uninterruptedly. Discriminatory incidents like racist remarks can disrupt class and be a negative influence on the learning environment. This paper is concerned with the way situations of this kind are handled by teachers, who teach German as a second language. Therefore, data of interviews with five white teachers, who are familiar with the concept of anti-racist education ( “rassismuskritische Bildungsarbeit”), have been analysed in order to, firstly, get an overview about the various strategies teachers make use of when dealing with those incidents. Secondly, the data also show insight into the thought processes and difficulties teachers encounter here. Here, especially noticeable was the area of conflict between assuming rather professional or social responsibilities. The data analysis indicates that these teachers generally prioritised their professional responsibilities. They want to make sure that learners find themselves in a safe and positive learning environment, where everyone is treated respectfully. Teachers are rather willing to assume social responsibilities and challenge racist remarks, if the atmosphere within the class is perceived as positive and if the interpersonal interactions show mutual respect. If this is not the case, teachers focus sooner on their professional responsibilities facilitating a positive learning environment that guarantees that participants feel safe and respected.