Abstract (deu)
Der arabische Frühling 2011 hat radikale Umwälzungen in der politischen und gesellschaftlichen Struktur des Nahen Ostens ausgelöst. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es herauszuarbeiten, ob es sich bei den Bewegungen in Ägypten und Tunesien um sozialrevolutionäre Bewegungen handelt oder nicht. Hierzu wurde die Theorie sozialer Bewegungen nach Raschke und Brand verwendet, um herauszuarbeiten, ob die Proteste soziale Bewegungen oder sozialrevolutionäre Bewegungen waren. Weiter wird ausgehend von Transformationstheorien untersucht, wie die Proteste zu klassifizieren sind, als Transformation oder als reiner Regime-Wechsel.
Dabei vertrete ich die These, dass die Bewegung in Tunesien als sozialrevolutionäre Bewegung zu betrachten ist. Die Proteste in Ägypten sind als Umsturz und gescheiterte Transformation zu betrachten, die Muslimbruderschaft, versuchte die Bewegungen zu nutzen, schaffte es jedoch nicht eine breite Allianz unter den sozialen Kräften der sozialrevolutionären Bewegung in Ägypten zu schaffen. Es wird daher argumentiert, dass Tunesien eine erfolgreiche Transformation darstellt, während Ägypten einen Regime-Wechsel erlebte ohne jedoch einen Systemwechsel zu erlangen.