Abstract (deu)
Zwangsarbeit in Amstetten während des Zweiten Weltkrieges ist ein wenig erforschtes Feld. Sie fand nicht nur in Konzentrationslagern und deren Nebenlagern statt, sondern auch in der Landwirtschaft und der Industrie. Die vorliegende Arbeit erforscht, welche Arten von Zwangsarbeit in Amstetten existierten. Außerdem untersucht die Arbeit die KZ Nebenlager im Hinblick auf Zahl der Häftlinge, deren Nationalitäten und die zu verrichtenden Arbeiten. Um die Zwangsarbeit im Dienstleistungsbereich und in der Industrie aufzuarbeiten, wird eine quantitative Analyse der Primärquellen durchgeführt, wodurch die Zwangsarbeiterzah-len ermittelt werden sollen. In Bezug auf die Nebenlager in Amstetten konnte festgestellt werden, dass es zwei Lager gab – ein Männer- und ein Frauenlager. Die Häftlinge wurden hauptsächlich für die Aufräumarbeiten am bombardierten Bahnhof eingesetzt. Bezüglich der Zwangsarbeit wurde herausgefunden, dass zirka 11.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, also Kriegsgefangene und zivile ausländische Arbeitskräfte, im Bezirk Amstetten tätig waren. Etwas mehr als die Hälfte war in der Landwirtschaft tätig, der andere Teil arbeitete in der Industrie bzw. im Dienstleistungsbereich. Die vorliegende Forschung leistet einen wichtigen Beitrag, da das herangezogene Quellenmaterial zuvor noch nicht bearbeitet wurde und es folglich keine vergleichbare Forschung zum Thema Zwangsarbeit in Amstetten gibt.