Abstract (deu)
Die Zugehörigkeit und Verbundenheit zu Land und Menschen ist seit jeher eines der prägendsten Themen in der Konstruktion der australischen Identität. Sowohl Thematiken wie das beschwerliche Leben der europäischen Siedler und ihre Unfähigkeit sich an die neue Welt anzupassen, als auch die einzigartige Lebenswelt der indigenen Australier wurden in der australischen Literatur umfassend behandelt. Vorangegangene Studien zu den in dieser Arbeit präsentierten Werken beschäftigten sich oftmals mit der einseitigen Darstellung der indigenen oder nicht-indigenen Perspektive. Daher ist das Ziel dieser Diplomarbeit die verschiedenen australischen Sichtweisen zum Thema Zugehörigkeit und Verbundenheit zu Land, Nation und Menschen, wie sie in Melissa Lucashenkos Mullumbimby und Andrew McGahans The White Earth präsentiert werden, darzustellen. Zu Beginn der Arbeit wird der Begriff „belonging“ beleuchtet und ein Überblick über die relevantesten historischen Hintergründe zur Thematik im australischen Kontext präsentiert. Dazu gehören unter anderem die Kolonisation des Kontinents, terra nullius, der Fall „Mabo“, der Native Title Act, sowie das Thema Zugehörigkeit in der australischen Literatur. Die anschließende Analyse vergleicht die verschiedenen Perspektiven der indigenen und nicht-indigenen Charaktere in den beiden literarischen Werken und erörtert die verschiedenen Zugänge zum Thema Zugehörigkeit und Verbundenheit. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Bildung eines sinnstiftenden Zugehörigkeitsgefühls von der Kombination einer bedeutsamen Verbindung zu Land und Örtlichkeit sowie intakten menschlichen Beziehungen abhängig ist. Des Weiteren illustriert die Analyse der vorgestellten Literatur die diversen Faktoren, welche die Bildung eines ausgeprägten Zugehörigkeits- und Verbundenheitsgefühls im australischen Kontext erschweren und dekonstruiert einige der weitverbreitetsten Vorurteile im Zusammenhang mit der Materie.