Abstract (deu)
Es gehört zu den zentralen Herausforderungen sich den Ansprüchen unserer kulturell heterogen geprägten, fortlaufend wandelnden Gesellschaft, im Kontext sozialer Mechanismen, zu stellen, um der individuellen Persönlichkeitsentwicklung aller Individuen gerecht zu werden. Der Integration von immigrierten Kindern und Jugendlichen im Sport wird, aufgrund der zwanglosen Kontaktaufnahme, eine besondere Rolle zugeschrieben. Integration wird allerdings nicht nur durch die Beteiligung am Sportangebot ausgelöst, sondern setzt im Umgang mit Vielfalt interkulturelle Kompetenzen aller Beteiligten voraus. Insofern tragen persönliche Einstellungen, gruppendynamische Prozesse, sowie kulturelle, ethnische, religiöse und politische Differenzen einen wesentlichen Anteil zum Gelingen bei.
Diesbezüglich hat sich gezeigt, dass dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs relativ wenige Studien zu integrationsförderlichen oder integrationshinderlichen Faktoren im Kontext von Migration, Integration und Sport vorliegen.
Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit nun jene Hintergründe in dieser Untersuchung näher beleuchtet und anhand einer qualitativen Methode analysiert. Demzufolge wurden zur Erhebung der Daten ExpertInnen aus den Bereichen Schule und Verein interviewt und durch die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Demnach hat die Gesamtanalyse des ExpertInnen- und Gruppeninterviews gezeigt, dass Sport einen Kontext schaffen kann, in dem soziale Netzwerke und Gegenseitigkeitsnormen entstehen, welche auf sozialem Vertrauen und Integrationsbereitschaft basieren. In Sportvereinen und Schulen erwerben immigrierte Kinder und Jugendliche viel Wissen, Können und Kontakte, die auch über die Sportwelt hinaus relevant sind. Lehrpersonen oder TrainerInnen können zur multikulturellen Bildung einen wesentlichen Beitrag leisten, wenngleich die gegenwärtigen Faktoren bekannt gemacht wurden. Zudem soll die Analyse wichtige Erkenntnisse für die Ausbildung von TrainerInnen und LehrerInnen zu liefern.