Abstract (deu)
Die Sportart Hockey erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Der menschliche Körper ist aber, wie bei anderen Spielsportarten auch, großen Belastungen ausgesetzt. Einerseits gibt es die für Spielsportarten typischen Stop-and-Go-Bewegungen, die dazu führen, dass die unteren Extremitäten die am häufigsten von Verletzungen betroffene Körperregion beim Hockey darstellen (Delfino Barboza, Joseph, Nauta, van Mechelen & Verhagen, 2018a). Andererseits zwingt die relativ geringe Schlägerlänge und die Schlägerform die Spielerinnen und Spieler bei Ballaktionen, in einer nach vor gekrümmten und in der Wirbelsäule nach links rotierten Körperhaltung zu agieren (Kerr & Ness, 2006). Dies stellt wiederum ein große Belastung für die Wirbelsäule dar (Dalichau & Scheele, 2002; Ogurkowska & Kawalek, 2016). Laut Kirr, Gaulrapp und Zenker (2007) kommt es beim Feldhockey durch das Spiel auf Kunstrasenplätzen zu größeren Abnützungserscheinungen des Muskel-Band-Apparates, als dies früher auf Naturrasen der Fall war. Neue, auf Kunstrasen entwickelte Ballabgabetechniken stellen ebenfalls eine erhöhte Belastung für Sprunggelenke, Knie, Hüfte und Lendenwirbelsäule dar (Ng et al., 2018).
Die Fragen, welche in dieser Arbeit beantwortet werden sollen, sind daher, welche Verletzungen und Sportschäden im Hockey häufig auftreten und welche davon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit durch entsprechendes präventives Training vermeidbar sind. Die Durchführung von verletzungspräventiv wirksamen Übungen wird in der Literatur mehrfach gefordert. So empfehlen Bergeron et al. (2015) dringendst, ein Programm zu entwickeln, um unter anderem auch das Risiko von Überlastungsschäden zu minimieren. Delfino Barboza et al. (2018a) bemängeln aber, dass es für Hockey noch kein strukturiertes Präventionsprogramm gibt. Aus diesem Grund bildet die Entwicklung eines solchen verletzungspräventiv wirksamen Programmes, welches im österreichischen Nachwuchshockey zum Einsatz kommen soll, den Schwerpunkt dieser Arbeit.
Auf Grund der Organisation des Hockeysports in Österreich als reiner Amateursport, ist das Präventionsprogramm als Aufwärmprogramm konzipiert. Es beinhaltet für alle Altersklassen Spielformen zur allgemeinen Erwärmung, Gleichgewichtsübungen und einen Krafttrainingsblock. In höheren Altersklassen kommen noch Mobilisationsübungen und kurze Läufe zum Programm hinzu.