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Title (deu)
"Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat"
eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre
Author
Sophie Backhausen
Adviser
Friedrich Hausjell
Assessor
Friedrich Hausjell
Abstract (deu)
Qualitativ hochwertiger Kulturjournalismus ist unerlässlich für die (kulturelle) Bildung der Leserschaft einer Zeitung, ja sogar der Bevölkerung eines ganzen Landes. Die Magisterarbeit „’Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat.’ Eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre“ untersucht, basierend auf dem theoretischen Fundament der Nachrichtenwerttheorie nach Winfried Schulz (1990), welche Wandlungsprozesse die Feuilletons der Qualitätszeitungen Die Presse, der Standard, Salzburger Nachrichten und Wiener Zeitung durchliefen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Tendenzen Personalisierung, Politisierung und Globalisierung gelegt und der Frage nachgegangen, wie diese Prozesse Handeln und Strukturen des österreichischen Kulturjournalismus beeinflussten. Das Ziel der quantitativen Längsschnittstudie ist es, zu demonstrieren, wie sich der Kulturjournalismus in den letzten fünf Jahrzehnten an bestimmte externe Faktoren wie etwa unterschiedliche Regierungen, eine personenzentrierte Gesellschaft und eine immer stärker globalisierte Welt anpasste. Dabei wurde an verschiedene Studien aus u.a. Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA angeknüpft, um erstmals quantitative Ergebnisse zur Entwicklung der Feuilletons im Bereich dieser Entwicklungen für Österreich zu gewinnen. Die Ergebnisse basieren auf der Codierung und Auswertung von 1014 Artikeln aus fünf künstlichen Wochen der Sample-Jahre 1978, 1989, 2000, 2010 und 2018. Die neun aufgestellten Hypothesen samt Unterhypothesen konnten zum Großteil verifiziert werden. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung lauten wie folgt: Es gab in fast allen Kategorien der Politisierung (Erwähnung politischer Akteure, Bezug zu politischer Lage, Persönlicher Einfluss von Politikern) einen Anstieg in den Themen des Kulturjournalismus ab 1978 und zumindest bis 2000, welches sich als das am stärksten politisierte Jahr herausstellte. Lediglich die Frage nach der Bewertung der erwähnten politischen Akteure brachte keine signifikanten Ergebnisse. Das Stilmittel Personalisierung wurde im Verlauf der letzten fünf Jahrzehnte ebenso immer beliebter. Eine Trendwende fand vor allem zwischen 1978 und 1989 statt: Zu dieser Zeit wurden die personenzentrierten, journalistischen Beitragsformen Porträt und Interview für den Kulturjournalismus entdeckt. Die direkte Meinungsäußerung seitens der Kulturakteure, sei es über ihre Kunst oder Privates, verstärkte sich ebenfalls stark über die Jahre hinweg. Zu guter Letzt zeigte sich im Rahmen der Analyse zur Globalisierung, dass die Berichterstattung – entgegen der Annahmen der Hypothesen – in den letzten Jahrzehnten keine Internationalisierungs-, sondern eher Regionalisierungs-Tendenzen aufweist.
Abstract (eng)
High-quality cultural journalism is essential for the (cultural) education of the readership of a newspaper, even the population of a whole country. The Master Thesis „’Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat.’ Eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre“ examined, based on the theoretical foundation of Winfried Schulz’ news value theory (1990), which change processes the Feuilletons of the Austrian quality newspapers Die Presse, der Standard, Salzburger Nachrichten und Wiener Zeitung went through. Particular attention was paid to the tendencies of personalization, politicization and globalization and to the question of how these processes influenced the structures of Austrian cultural journalism. The aim of this quantitative, longitudinal study was to demonstrate how cultural journalism adapted to certain external factors such as different governments, a person-centered society and a globalized world. Based on various studies from Germany, the Netherlands, the United Kingdom and the United States, this is the first study to gain quantitative results for the development of the Feuilletons in Austria. The results are based on the coding and evaluation of 1014 articles from five artificial weeks of the sample years 1978, 1989, 2000, 2010 and 2018. The nine established hypotheses plus sub-hypotheses were largely verified. The central results of this study are: There was an increase in politicized categories (herein the mention of political actors, relation to political situations and personal influence of politicians) within cultural journalism from 1978 until at least 2000, which turned out to be the most politicized year. The research concerning the rating of mentioned political actors brought no significant results. Personalization has also become increasingly popular over the last five decades. A turnaround took place mainly between 1978 and 1989. At that time, the person-centered journalistic forms such as portrait and interview were discovered for cultural journalism. Opinion expressions on the part of cultural actors, be it about their art or their private life, also multiplied over the years. Last but not least, as part of the globalization analysis, it has been shown that, contrary to assumptions made in the hypotheses, in recent decades, arts journalism has not been driven by internationalization but rather by regionalization.
Keywords (deu)
KulturjournalismusInhaltsanalyseLängsschnittstudiePolitisierungGlobalisierungPersonalisierung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1355376
rdau:P60550 (deu)
186 Seiten : Diagramme
Number of pages
186
Members (1)
Title (deu)
"Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat"
eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre
Author
Sophie Backhausen
Abstract (deu)
Qualitativ hochwertiger Kulturjournalismus ist unerlässlich für die (kulturelle) Bildung der Leserschaft einer Zeitung, ja sogar der Bevölkerung eines ganzen Landes. Die Magisterarbeit „’Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat.’ Eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre“ untersucht, basierend auf dem theoretischen Fundament der Nachrichtenwerttheorie nach Winfried Schulz (1990), welche Wandlungsprozesse die Feuilletons der Qualitätszeitungen Die Presse, der Standard, Salzburger Nachrichten und Wiener Zeitung durchliefen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Tendenzen Personalisierung, Politisierung und Globalisierung gelegt und der Frage nachgegangen, wie diese Prozesse Handeln und Strukturen des österreichischen Kulturjournalismus beeinflussten. Das Ziel der quantitativen Längsschnittstudie ist es, zu demonstrieren, wie sich der Kulturjournalismus in den letzten fünf Jahrzehnten an bestimmte externe Faktoren wie etwa unterschiedliche Regierungen, eine personenzentrierte Gesellschaft und eine immer stärker globalisierte Welt anpasste. Dabei wurde an verschiedene Studien aus u.a. Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA angeknüpft, um erstmals quantitative Ergebnisse zur Entwicklung der Feuilletons im Bereich dieser Entwicklungen für Österreich zu gewinnen. Die Ergebnisse basieren auf der Codierung und Auswertung von 1014 Artikeln aus fünf künstlichen Wochen der Sample-Jahre 1978, 1989, 2000, 2010 und 2018. Die neun aufgestellten Hypothesen samt Unterhypothesen konnten zum Großteil verifiziert werden. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung lauten wie folgt: Es gab in fast allen Kategorien der Politisierung (Erwähnung politischer Akteure, Bezug zu politischer Lage, Persönlicher Einfluss von Politikern) einen Anstieg in den Themen des Kulturjournalismus ab 1978 und zumindest bis 2000, welches sich als das am stärksten politisierte Jahr herausstellte. Lediglich die Frage nach der Bewertung der erwähnten politischen Akteure brachte keine signifikanten Ergebnisse. Das Stilmittel Personalisierung wurde im Verlauf der letzten fünf Jahrzehnte ebenso immer beliebter. Eine Trendwende fand vor allem zwischen 1978 und 1989 statt: Zu dieser Zeit wurden die personenzentrierten, journalistischen Beitragsformen Porträt und Interview für den Kulturjournalismus entdeckt. Die direkte Meinungsäußerung seitens der Kulturakteure, sei es über ihre Kunst oder Privates, verstärkte sich ebenfalls stark über die Jahre hinweg. Zu guter Letzt zeigte sich im Rahmen der Analyse zur Globalisierung, dass die Berichterstattung – entgegen der Annahmen der Hypothesen – in den letzten Jahrzehnten keine Internationalisierungs-, sondern eher Regionalisierungs-Tendenzen aufweist.
Abstract (eng)
High-quality cultural journalism is essential for the (cultural) education of the readership of a newspaper, even the population of a whole country. The Master Thesis „’Ohne Zeitung wüssten Sie nicht, wie es Ihnen im Theater gefallen hat.’ Eine inhaltsanalytische Untersuchung des Kulturjournalismus in den Feuilletons der österreichischen Qualitätspresse der letzten 50 Jahre“ examined, based on the theoretical foundation of Winfried Schulz’ news value theory (1990), which change processes the Feuilletons of the Austrian quality newspapers Die Presse, der Standard, Salzburger Nachrichten und Wiener Zeitung went through. Particular attention was paid to the tendencies of personalization, politicization and globalization and to the question of how these processes influenced the structures of Austrian cultural journalism. The aim of this quantitative, longitudinal study was to demonstrate how cultural journalism adapted to certain external factors such as different governments, a person-centered society and a globalized world. Based on various studies from Germany, the Netherlands, the United Kingdom and the United States, this is the first study to gain quantitative results for the development of the Feuilletons in Austria. The results are based on the coding and evaluation of 1014 articles from five artificial weeks of the sample years 1978, 1989, 2000, 2010 and 2018. The nine established hypotheses plus sub-hypotheses were largely verified. The central results of this study are: There was an increase in politicized categories (herein the mention of political actors, relation to political situations and personal influence of politicians) within cultural journalism from 1978 until at least 2000, which turned out to be the most politicized year. The research concerning the rating of mentioned political actors brought no significant results. Personalization has also become increasingly popular over the last five decades. A turnaround took place mainly between 1978 and 1989. At that time, the person-centered journalistic forms such as portrait and interview were discovered for cultural journalism. Opinion expressions on the part of cultural actors, be it about their art or their private life, also multiplied over the years. Last but not least, as part of the globalization analysis, it has been shown that, contrary to assumptions made in the hypotheses, in recent decades, arts journalism has not been driven by internationalization but rather by regionalization.
Keywords (deu)
KulturjournalismusInhaltsanalyseLängsschnittstudiePolitisierungGlobalisierungPersonalisierung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1355377
Number of pages
186