Abstract (deu)
Obwohl Fremdherrschaft im Allgemeinen als illegitim ermessen wird, variiert nationalistischer Widerstand dagegen über Zeit und Raum. Der Fokus dieser Diplomarbeit liegt auf der Untersuchung von antikolonialem Widerstand in den von Japan besetzten Gebieten in Taiwan, Korea und Teilen Chinas während der japanischen Kolonialzeit von 1895–1945. Bis heute erzeugen Forschungen rundum antijapanischem Widerstand während der Kolonialperiode Kontroversen zwischen Wissenschaftler_innen und Politiker_innen aus sehr unterschiedlichen ideologischen und geschichtswissenschaftlichen Perspektiven. Die vorliegende Studie hat vier Hauptzwecke: (1) die Gründe der Aufständischen zu erforschen, die zum Widerstand führten, welche insbesondere Nationalismus als inneres Motiv und repressive Kolonialpolitik als äußeres Motiv beinhalten; (2) die soziale und teils auch ethnische Herkunft der Aufständischen und Kollaborateure zu ermitteln und darzulegen, warum Angehörige der Unterschicht und der Indigenen mehr Gründe hatten sich dem Widerstand anzuschließen als kollaborierende Eliten; (3) zu veranschaulichen, dass je bessere Möglichkeiten den (indigenen) Eliten geboten wurden, desto weniger Widerstand geleistet wurde; und, dass je gerechter die Herrschaft war, desto weniger Widerstand gezeigt wurde; (4) zu untersuchen, ob und aus welchen Gründen nationalistischer Widerstand in Phasen früher Besetzung und in Zeiten von repressiver Herrschaft höher war.