Gewalt und Instabilität im Norddreieck Zentralamerikas – El Salvador, Guatemala und Honduras – führen zu einer steigenden Zahl von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Familieneinheiten, die an der südlichen Grenze der Vereinigten Staaten (USA) Asyl suchen. Seit seiner Amtseinführung erließen der US-amerikanische Präsident Donald Trump und seine Regierung mehrere Richtlinien und Praktiken, um hart gegen jegliche Form der Immigration, inklusive Asyl, vorzugehen. Um dem Sachverhalt einen Kontext zu geben und Vergleiche ziehen zu können, wird zunächst der rechtliche Rahmen und die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge während früherer US-amerikanischer Regierungen kurz erläutert. Mit einem gemischten Methodenansatz werden dann drei Politiken analysiert, die sich auf die Rechte von unbegleiteten Kindern, festgeschrieben in nationalem und internationalem Recht, auswirken. Die Null-Toleranz-Politik, die Absichtserklärung sowie juristische Änderungen in Bezug auf das Einwanderungsgericht wurden in Interviews mit Dienstleistern als Herausforderungen für das Recht auf Familie, persönliche Freiheit und/oder das non-refoulement Prinzip identifiziert. Sekundärquellen wie Sammelklageverfahren, Zeitungsartikel und Statistiken liefern weitere Beweise dafür, wie die Richtlinien diese Rechte bedrohen. Neben den Ergebnissen werden auch die nationalen und internationalen Staatenpflichten der USA, Rechte von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden zu respektieren, erläutert. Als Resultat wird gezeigt, dass die betrachteten Richtlinien und politischen Maßnahmen einen Eingriff in das Recht auf Familie, persönliche Freiheit und non-refoulement der unbegleiteten Minderjährigen darstellen. Diese Rechte sind festgeschrieben in nationalem und internationalem Recht, inklusive dem 5. Amendment der US-Verfassung, dem US-Flüchtlingsgesetz von 1980 sowie der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und dem Protokoll von 1967, dem Zivilpakt und der Antifolterkonvention.

Violence and instability in the Northern Triangle countries—El Salvador, Guatemala, and Honduras—have led to increasing numbers of unaccompanied minors and family units seeking asylum at the Southern border of the United States (U.S.). Since his inauguration, U.S. President Donald Trump and his administration have enacted several policies and practices to crack down on all forms of immigration, including asylum. The legal framework and situation of unaccompanied minors in the U.S. under prior administrations is briefly discussed to provide context and comparison. Using a mixed-method design, three policies of the administration are analyzed to have impacted unaccompanied children’s rights that are codified in national and international law. The zero-tolerance policy, Memorandum of Agreement, and judicial changes to the immigration court were identified in interviews with service providers as challenges to unaccompanied children’s right family, personal liberty, and/or non-refoulemont. Secondary data such as class action lawsuits, news reports, and statistics provide additional evidence to reveal how these policies have threatened these rights. Findings are analyzed alongside national and international obligations the U.S. government has to respect the rights of unaccompanied immigrant children seeking asylum. The analyzed policies are found to interfere with unaccompanied children’s right to family, personal liberty, and non-refoulemont codified in national and international law including the Fifth Amendment of the U.S. Constitution, the 1980 Refugee Act, the 1951 Refugee Convention and 1967 Protocol, the International Covenant on Civil and Political Rights, and the Convention Against Torture.