Abstract (deu)
Seit der letzten Novelle des Fremdenrechts 2017, sind in Österreich alle Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten dazu verpflichtet, die Integrationsvereinbarung zu erfüllen, welche zum Besuch von Deutsch- sowie Werte- und Orientierungskursen und zur Ablegung von entsprechenden Prüfungen über die Inhalte dieser Kurse verpflichtet. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit Wertevermittlung an Geflüchtete durch die Werte- und Orientierungskurse des Österreichischen Integrationsfonds sowie durch Deutschkurse auseinander und beleuchtet dabei einerseits, wie Interaktionen im Unterricht zu diesem Thema strukturiert sind, andererseits wird die Frage beantwortet, wie die Inhalte der Wertevermittlung von Geflüchteten Frauen nach Besuch der Kurse reflektiert werden und wie die Frauen sich dazu positionieren. Dabei werden die Einflüsse kolonialer Diskurse und Othering-Prozesse auf curriculare Rahmenbedingungen, den Umgang mit Lernenden im Unterricht sowie die Eigenwahrnehmung zu Integrierender Frauen sichtbar gemacht. Auf Grundlage einer Themenanalyse der in Unterrichtsbeobachtungen und Fokusgruppeninterviews erhobenen Daten, werden Rückschlüsse für mögliche Verbesserungen an der Schnittstelle zwischen Sprach- und Bildungspolitik im Integrationsbereich gezogen.