Abstract (deu)
Ziele:
In den letzten Jahrzehnten wurden zunehmend Humortrainings evaluiert. Dabei zeigten sich positive Effekte auf die Humorfähigkeiten und das psychische Wohlbefinden. Nur wenige Studien untersuchten die Anwendung und Wirksamkeit solcher Verfahren in Seniorenpflegeheimen. Die vorliegende Arbeit versucht diese Forschungslücke zu schließen, indem sie das Humortraining nach McGhee für
den Anwendungsbereich in Seniorenpflegeheimen adaptierte und evaluierte. Außerdem beschreibt sie Herausforderungen psychologischer Interventionen in diesem Bereich.
Methodik: In einem quasi-experimentellen Studiendesign mit Versuchs- (n = 23) und Kontrollgruppe ohne Intervention (n = 17) wurden BewohnerInnen von sieben Wiener Seniorenpflegeheimen untersucht. Die Versuchsgruppe erhielt sieben Sitzungen eines Humortrainings, das wöchentlich stattfand. Die Konstrukte Humorfähigkeiten, Heiterkeit, Depressivität, positiver und negativer Affekt sowie
Lebensqualität wurden mittels standardisierter Selbstbeurteilungsfragebögen erhoben. Diese wurden zu drei Zeitpunkten vorgegeben: eine Woche vor Beginn (Prämessung), eine Woche nach Abschluss (Postmessung) sowie einen Monat nach Abschluss (Follow-Up) des Humortrainings.
Ergebnisse:
Das Humortraining erzielte keine Effekte. Beide Gruppen blieben im Zeitverlauf stabil oder verschlechterten sich tendenziell. Obwohl das Training keine signifikanten Verbesserungen erreichte, schätzten die Teilnehmenden es als
zusätzliche Heimaktivität.
Schlussfolgerung:
Es wird eine weitere Adaptierung des Trainings sowie eine weitere Evaluierung mit unterschiedlichen gerontologischen Zielgruppen (Seniorenzentren, Betreutes Wohnen) empfohlen.