Abstract (deu)
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die, im Zuge einer mehrmonatigen Archivrecherche durchgeführten, Analyse der diplomatischer Korrespondenz des César Gabriel de Choiseul-Praslin. Dieser war nach dem renversement des alliances und während des Siebenjährigen Krieges, zwischen 1759 und 1761, französischer Botschafter in Wien. Die Untersuchung beschäftigt sich mit den darin beschriebenen franko-österreichischen Beziehungen und dem von Choiseul-Praslin gezeichneten Österreichbild.
Ausgehend von theoretischer Basis zur Diplomatie der Neuzeit, neuzeitlichen ‚internationalen‘ Beziehungen, den habsburgisch-bourbonischen Beziehungen des 18. Jahrhunderts, vorherrschenden Denkmustern und der Rolle der Perzeption werden zunächst, um eine Lektüre und Analyse der Korrespondenz zu erlauben, Faktoren definiert die auf dessen Korrespondenz, auf seine Art zu schrieben, und seine Weise seine Umwelt wahrzunehmen Einfluss hatten.
Aufbauend hierauf folgt der Hauptteil; die Untersuchung Choiseul-Praslins archivierter Korrespondenz. Die darin wiederkehrenden Themen, wie Konflikte in Verbindung mit dem Heiligen Römischen Reich, Streitigkeiten über territoriale Oberhoheit, des Streben nach dem Erhalt des status quo, Spannung as Resultat diplomatischen Takts und der komplexe Weg zu einem gemeinsame Frieden und einer ausgeglichenen Allianz, werden analysiert.
Choiseul-Praslins Korrespondenz gibt Aufschluss darüber, wie Österreich zu seiner Zeit wahrgenommen wurde. Diese Wahrnehmung hatte das Potential, Einfluss auf politische Entscheidungen und damit auf die franko-österreichischen Beziehungen zu nehmen. Die Analyse seiner Schriften offenbart die Meinungen die er für die Wahrheit hielt: das althergebrachte Feindbild eines den eigenen Ambitionen folgenden Österreichs bleibt erhalten; ein Gegensatz von Interessen und politischen Leitlinien dominiert die Korrespondenz, was zu Misstrauen führt und einer reibungslosen Allianz im Weg steht.